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Flyer & weiterführende Link: www.von-vor-dem-sturm.de/freie-forschungs-gemeinschaft
von fünf jungen Menschen; Elisabeth; Merit, Jonas, Paula und Mirjam über die «Soziale Dreigliederung» ist jetzt frei im Netz anschaubar:
https://film.dreigliederung.de/ .
Über den Film
Die Moderne ist geprägt durch der Phänomene der Individualisierung, Globalisierung und Industrialisierung.
Sind Kapitalismus oder Kommunismus die einzigen Antworten auf die dadurch entstehenden Fragen und Probleme?
Was kann geschehen, wenn wir versuchen, das öffentliche Leben in drei verschiedene Bereiche zu gliedern?
Einige junge Menschen haben sich drei Jahre lang mit diesen Fragen beschäftigt. Ihr Film - jenseits von Spiel- oder Dokumentarfilm - lässt unterschiedliche Menschen zu Wort kommen, die sich durch Rudolf Steiners Impuls einer «Sozialen Dreigliederung» inspiriert haben.
Ein ehrlicher Versuch, den einzelnen Menschen im 21. Jahrhundert wieder in die Mitte unserer Gesellschaft zu stellen
* * *
Von der Wahrheit (Teil 1 von 12)
Clips auf Youtube schauen
https://youtube.com/playlist?list=PL-PYGqBx3aLkGwLEPdnxw6G4kgI2p3dHo
English: https://www.youtube.com/watch?v=WLGifHCR3gg
Español,Spanish: https://www.youtube.com/watch?v=OfajvfbGK8w
Русский, Russisch: https://youtu.be/1_iKJ1CWCwc
Rainer Schnurre / Sozialkunst e.V. rainer.schnurre@gmx.de
(Für den Anfang mit der Entstehung des Filmesnach unten scrollen!)
Als Mitte Januar 2021 der Film:
„Von Vor dem Sturm“
oder die
Dreigliederung des sozialen Organismus
mit 3 DVDs und einem Begleitheft vorlag, haben mich zunächst zwei Aussagen bewegt. Die erste war die eines Mannes, der sich sehr aktiv für die Dreigliederung einsetzt: „Ich weiß nicht, ob ich die Zeit finde mir 5 Stunden Film anzusehen.“ - Einerseits fühlte ich mich beschämt, den Menschen das zuzumuten, andererseits dachte ich: Wenn man sich nicht mal 5 Stunden für die Dreigliederung Zeit nehmen will, wie soll sie dann jemals verwirklicht werden? - Die zweite Aussage, die eines jungen Menschen, wurde mir zugetragen: „Wenn Ihr wollt, dass niemand den Film sehen soll, dann macht DVDs.“ Das stimmt - in gewisser Weise. Aber jetzt sickert der Film doch langsam nach und nach ein. Wenn die gesamte Auflage von 1000 Stück unter die Menschen gekommen sein wird, bis jetzt sind es etwa zwei Drittel, wird die Frage zu beantworten sein, ihn einfach ins Netz zu stellen, um dort unbemerkt unterzugehen oder soll eine zweite Auflage folgen? - Es gibt allerdings bereits eine Kurzfassung des Films von 1½ Stunden im Internet, eine mit englischen und eine mit spanischen Untertiteln, sowie eine russische Fassung. (siehe oben!)
Warum ist dieser Film so entstanden, wie er jetzt vorliegt?
Als ich zu Michaeli 2016, mit einem Vorblick auf 2019, per Internet, weltweit anfragte1, ob es möglich sei in großem Stil, grenzüberschreitend für die Dreigliederung zusammenzuarbeiten, verhallte die Anfrage weitgehend im Schweigen. - Daraufhin machte ich mich in Deutschland auf den Weg, um verschiedene Gruppen und einzelne Menschen, die sich mit der Dreigliederung befassen, aufzusuchen, um mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. - Meistens wurde mir erst einmal ungefragt die „soziale Dreigliederung“, wie sie es nennen, erklärt. Sprach ich dann weiterhin von der «Dreigliederung des sozialen Organismus» oder von «Brüderlichkeit», so wurde ich als einer bezeichnet, der hinter der Entwicklung hinterherhinkt, der nicht mit der Zeit zu gehen weiß.
Bei den jährlichen kollegialen Dreigliederungs-Zusammenkünften 2017 und 2018 in Achberg und Freiburg war es möglich, sich im Kreise von etwa 50 Menschen, die sich alle mit der sozialen Dreigliederung befassen, ins „Gespräch“ zu kommen. Ich setze „Gespräch“ in Gänsefüßchen, weil dieses Wort meist den realen Vorgang verschleierte. - Meist war man nur an der Darstellung seines eigenen, sehr wichtigen Projektes interessiert, weniger an Zusammenarbeit. Man wurde höchstens aufgerufen bei ihnen mitzumachen.2 - Ich bekam die Gelegenheit kurz die erste Idee eines Films zur Dreigliederung vorzustellen. - Man hatte keinerlei ernsthafte Fragen … - Wenn, so dachte ich, unter uns sogenannten Dreigliederern kein wirkliches «Gespräch» zustande kommt, wende ich mich eben direkt an diejenigen, die gar nichts wissen von der Dreigliederung des sozialen Organismus.
Im Laufe des Jahres 2019 wurde mir endgültig klar, dass der Film 2020 entstehen muss, wenn er überhaupt entstehen soll. - So entstand im Juni 2020, in 18 Drehtagen, das Filmmaterial, dass in den folgenden Monaten zu einem drei Teile umfassenden Film verdichtet wurde.
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Wie ist die „öffentliche“ Reaktion in anthroposophischen Medien auf diesen Film?
Schweigen. - Konsequente Ignoranz von Seiten anthroposophischer Medien. Ich kann verstehen, dass ein biederes „Anthro-Szene-Blatt“ wie Info 3 sich weigert die DVDs in ihre Angebotsliste aufzunehmen. Ich kann verstehen, wenn eine verbürgerlichte Anthroposophische Gesellschaft in ihrem Hausblatt keine Besprechung erscheinen lässt, noch nicht mal einen kernigen Verriss … Man schweigt. Denn es kann doch nicht sein, dass man sich von einem obdachlosen «Penner», dem Hauptprotagonisten des Films, die Dreigliederung eines sozialen Organismus erklären lässt. Und dieser Penner latscht dann auch noch mit klimpernden Metallbechern durch die Straßen Berlins, kritzelt mit Kreide Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit auf Straßen und Wände. - Das ist doch irre! - So kann man doch nicht seriös die soziale Dreigliederung vermitteln. - „Man“ kann das nicht, aber Schnurre hat das gewagt.
Nun werde ich natürlich öfter gefragt: Warum ist das ein obdachloser Penner? - Manchmal erwidere ich mit einer Gegenfrage: Was ist das Motiv Deiner Frage? Ist denn ein obdachloser Penner kein Mensch? - Ich werde mich jedoch hüten einen künstlerischen Griff formallogisch erklären zu wollen. - (Hier sei nur kurze bemerkt: Innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft und der anthroposophischen Bewegung fühle ich mich als ein solcher «obdachloser Penner». Das fühlt sich für mich richtig an. So kann ich frei atmen).*
Von der Entdeckung eines «blinden Flecks» im Sozialen
Auf dem bisher skizzierten Weg habe ich wertvolle Einsichten gewinnen dürfen, für die ich dankbar bin. - Um dies ein wenig verständlicher zu machen, füge ich eine kleine Zwischenbemerkung ein. Ich befasse mich über Jahrzehnte mit der Erforschung der «menschlichen Begegnung». Meine Ausgangsfrage führt zurück in das Jahr 1966: „Warum kommt es nicht zur Sprache?“ - Diese Frage wirft ein deutscher, völlig unterschätzter und ignorierter Philosoph auf.3 Seitdem beschäftigt mich diese Frage, der ich später noch ein Wort zufüge: Warum kommt es nicht bis zur Sprache? - Warum bleibt uns im Halse stecken, was uns auf dem Herzen liegt oder gar in ihm brennt? Wie kommen wir aus dieser Sprachlosigkeit heraus? Dieses WIE nenne ich später «das Gespräch». Damit ist eine neue Fähigkeit gemeint, die der heutige Mensch sich bewusst erwerben kann. Später nenne ich dann diesen gesamten Selbstschulungs-Weg «Sozialkunst-Gestaltung».4 - Die nächste Forschungsfrage wuchs daraus hervor: Was geschieht zwischen uns? Ich bemerkte, dass dieses «Zwischen-Uns» ein konkreter dritter Ort ist, der zwar unsichtbar ist, aber wahrnehmbar werden kann. Seitdem übe ich dieses Zwischen-Uns wahrzunehmen. Schon dieser Ort stellt für die meisten Menschen einen blinden Fleck dar. - Was sich jedoch mit der Zeit immer deutlicher herausstellte, war: Es gibt noch einen viel gewaltigeren blinden Fleck im Sozialen, der mir erst endgültig durch die zahlreichen Menschenbegegnungen im Zusammenhang mit der Dreigliederungs-Bewegung zur vollen Klarheit reifte.
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Wie mir freundlichst dafür die Augen geöffnet wurden
Ich begann nun auch innerhalb der Dreigliederungs-Bewegung die «menschliche Begegnung» zu thematisieren. Dabei stieß ich auf völliges Desinteresse. Es geht uns um die soziale Dreigliederung als eine gesellschaftliche Frage. - Es war mir nicht möglich die «menschliche Begegnung» – als ein wirklich wesentliches Thema – ins Gespräch zu bringen mit Menschen, denen die soziale Frage wichtig ist! Wie ist das möglich? Diese Frage trieb mich Jahre um. Die Antwort, einmal gefunden, ist unspektakulär: Die «menschliche Begegnung» – als Ganze – stellt einen riesigen blinden Fleck dar. Man nimmt sie meist nur als bloß alltägliche Gegebenheit hin. Sie ist meistens nicht im wachen Bewusstsein anwesend. Stattdessen ist man sofort im Thema, meist nur im Kopf, aber nicht beim Wie der menschlichen Begegnung. Aber im WIE offenbart sich das soziale Bewusstsein.
Stärkste Widerstände schießen empor, sobald hier notwendigerweise Klartext gesprochen wird. Denn jetzt wird ein bisher unbewusstes Tabu gebrochen, das aber zur Sprache kommen muss, wenn wir in der Dreigliederungs-Bewegung mitmenschlich vorankommen wollen. Sollte stimmen, was hier behauptet wird, so kann eine Zusammenarbeit schon deswegen nicht verwirklicht werden.
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Von der sozialen Dreigliederung in der «menschliche Begegnung»
Jede menschliche Begegnung bildet immer auch und sei es nur für Augenblicke, einen sozialen Organismus. Immer. Wie weit mir das bewusst wird, ist eine andere Frage. Das heißt, in gewisser Weise ist mit jeder menschlichen Begegnung zugleich die soziale Frage im Raume. Und sie ist damit eröffnet. - Die Entdeckung ist: In der menschlichen Begegnung können wir schon die Dreigliederung eines sozialen Organismus bewusst erleben und dadurch tatsächlich tagtäglich praktisch üben.5
Wir können in der menschlichen Begegnung drei grundverschiedene Sphären finden. Da ist zunächst die «ICH-Sphäre». Die Forschungsfrage hierzu lautet: Was sage ich, wenn ich Ich sage? - Halten Sie bitte diese und die nachfolgenden Fragen nicht für eine Wortspielerei. - Wer in Ruhe darüber ernstlich nachdenkt wird bemerken, dass dies zugleich die «Freiheits-Sphäre» ist. Hier ist der Mensch einsam und einseitig. – Sodann finden wir die «DU-Sphäre». Hier herrscht eine ganz andere Atmosphäre6, als in der ICH-Sphäre. Die DU-Sphäre eröffnet die soziale Sphäre. Hier geht es niemals nur um mich. Hier lautet die Forschungsfrage: Was sagst du, wenn du Du sagst? Jetzt geht es immer auch um das Gegenüber. Hier geht es nicht um Einseitigkeiten, sondern um die Gegenseitigkeit. Die DU-Sphäre ist zugleich die «Gleichheits-Sphäre». – Die dritte im Bunde ist die «WIR-Sphäre». Die dazugehörige Forschungsfrage lautet: Was sagen wir, wenn wir Wir sagen? - Mit der WIR-Sphäre beginnt die Gemeinsamkeit. - Es gibt das kleine Wir, das ausschließende: wir Frauen, wir Anthroposophen, wir Deutsche, wir Dreigliederer. - Und das umfassend große Wir ist das menschheitliche Wir. Mit der Wir-Sphäre erreichen wir die «Brüderlichkeits-Sphäre», mit der Grundfrage: Wessen bedarfst Du? - Soweit die kurze, magere Skizze.
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Erste Erfahrungen mit Film-Wochenenden
Dieser Film stellt ein handwerkliches Arbeitsmaterial zur Verfügung, um eine anfängliche Idee von der Notwendigkeit einer Dreigliederung der gesellschaftlichen Verhältnisse zu erahnen. Inzwischen fanden verschiedene Film-Wochenenden in Deutschland statt: Freitagabend Teil 1 mit Gespräch, Samstagvormittag Teil 2 mit Gespräch, Samstagnachmittag Teil 3 mit Gespräch. Sonntagvormittag folgt eine Zusammenschau und ein Vorblick. In diesem Jahr gab es unter erschwerten Bedingungen zwei solcher Treffen in Bielefeld, ein Treffen in Prien am Chiemsee, zwei Treffen in Dortmund. - Bei der zweiten Begegnung, im September in Dortmund, im Thomas Haus, wurde zugleich eine Ausstellung eröffnet mit einem Bilderzyklus von mir: «Bewusstseins-Graffitis» zur Dreigliederung, der bis Ende November zu sehen war. Die Bilder werden durch entsprechende Texte begleitet. - Mitte Oktober gab es dann ein Filmwochenende in Berlin, im Rudolf Steiner Haus und Ende Oktober folgte ein Treffen in Soest. - In Russland nahm ich an zwei Vorführungen teil.
Bei den Gesprächen ist es einerseits möglich näher auf die Entstehung des Films einzugehen und Verständnisfragen zu vertiefen und andererseits gründlicher die Phänomenologie der «menschlichen Begegnung», als praktisches Übungsfeld der sozialen Dreigliederung, ausführlicher zu entwickeln. Die Veranstaltenden waren bisher immer Menschen, die selber in Dreigliederungsgruppen aktiv sind. - Durch die Filmwochenenden finden meist neue Menschen in die jeweiligen Arbeitsgruppen. Die gesamte Arbeit ist zugleich ein stiller Gemeinschafts-Impuls, den manchmal sogar ein Mensch bemerkt und zur Sprache bringt.
Ein weiteres Defizit dringt langsam ins wache Bewusstsein
In den Gesprächen geraten wir oft sehr schnell in ein recht schmerzhaftes, aber zugleich auch ein interessantes Erkenntnis-Erwachen. - Denn was nützt es mir von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit zu reden oder gar von der Freiheit im Geistesleben, der Gleichheit im Rechtsleben und der Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben, wenn ich mir noch gar keinen wirklichkeitsgemäßen «Freiheits-Begriff» erarbeitet habe? - Die wesentlichsten Grundbegriffe sind in der Regel bisher noch gar nicht erarbeitet. - Es fehlt ein erarbeiteter, ein tragfähiger Freiheits-Begriff. Noch deutlicher zeigt sich das Erkenntnis-Defizit beim Gleichheits-Begriff. Und beim Brüderlichkeits-Begriff versinkt das Gespräch oftmals in ein endlos erscheinendes ratloses Schweigen.
Eine Hilfe entsteht, wenn wir nach Freiheits-Erlebnissen suchen und diese in 5 Sätzen aufschreiben und uns diese gegenseitig vorlesen. Werden dann die Erlebnisse gemeinsam erarbeitet, entwickelt sich dabei nach und nach eine Empfindung für die daraus entstehende «Freiheits-Atmosphäre». Und letztere kann eine nicht zu unterschätzende bewusste Wahrnehmung werden. Sie ermöglicht ein erlebtes Verständnis. Ebenso benötigen wir reine Wahrnehmungen der «Gleichheits-Atmosphäre», als auch der «Brüderlichkeits-Atmosphäre». Über eine differenziertere Wahrnehmungsfähigkeit der unterschiedlichen Atmosphären wird es zugleich möglich die soziale Dreigliederung tiefer zu verstehen und diese auch glaubhaft vor der Welt vertreten zu können. - Dieses vertieft gründliche Erarbeiten der Grundbegriffe, als echte Forschungsfragen, muss nachgeholt werden, wenn wir vorankommen wollen.
Es fehlen folgende gründlich erarbeitete und erlebte Grundbegriffe:
Der Wahrheits-Begriff / der Freiheits-Begriff / der Gleichheits-Begriff / der Brüderlichkeits-Begriff. Und in der Regel weiß man genauso wenig, was das Geistesleben ist, was das Rechtsleben und das Demokratieleben ist und was ein Wirtschaftsleben ist. Man kann meist diese unterschiedlichen Leben kaum charakterisieren. Und die grundlegenden Unterschiede können kaum beschrieben werden. - Wie soll man denn dann die «Freiheit im Geistesleben», die «Gleichheit im Rechtsleben» und die «Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben» glaubhaft vor der Welt vertreten können?
Die eigenen Defizite zu erkennen und diese zu bejahen – stellen einen echten Fortschritt dar. In der «Sozialkunst Gestaltung» nennen wir es: mit Defiziten arbeiten. Arbeiten heißt hier, dass ich jetzt beginne die Defizite zu überwinden, durch ehrliche Erkenntnis-Arbeit. Solange die Grundbegriffe der Dreigliederung nicht wirklichkeitsgesättigt erarbeitet sind, fehlt der gesamten Bewegung die so notwendig geistige Stoßkraft. Ohne diese geistige Stoßkraft bleibt aber alles Bemühen kraftlos. - Worthülsen ohne Inhalt sind der Ruin des Geisteslebens. - Wir sind nicht zum Ruinieren des Geisteslebens berufen, sondern zu dessen Befreiung. - Aber dazu brauche ich das außerordentlich schmerzhafte Aufwach-Erlebnis eigener Defizite:
2. Die «menschliche Begegnung» ist nicht mein Thema.
3. Ich habe mir die Grundbegriffe: Wahrheit, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit bisher nicht gründlich erarbeitet.
4. Ich kann weder das Geistesleben, noch das Rechtsleben oder das demokratische Leben, noch das Wirtschaftsleben gründlich charakterisieren.
5. Somit kann ich weder glaubhaft die Freiheit im Geistesleben, die Gleichheit im Rechtsleben, geschweige denn die Brüderlichkeit im
6. Die Frage: Was ist ein sozialer Organismus?, nun ja …
7. Ich habe kein Interesse am anderen Menschen.
Die drei Sphären, die Freiheits-Sphäre, die Gleichheits-Sphäre und die Brüderlichkeits-Sphäre können in der «menschlichen Begegnung» entdeckt werden. Wer sie unterscheiden lernt, kann eine gewisse Ordnung in das «Zwischen-Uns», in die hart umkämpfte soziale Sphäre bringen. - Hier können wir praktisch übend lernen und uns konkret vorbereiten für die gesamtgesellschaftliche Dreigliederung des gesamten sozialen Organismus eines ganzen Landes.
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Ein erster Vorausblick auf 2022
Die Internet-Filmseite: von-vor-dem-sturm.de wird durch Frank Höflich und Christian Krischke gestaltet und ständig weiterentwickelt.
«Schulkladde» in Vorbereitung
In Kürze wird hier der gesamte gesprochene Filmtext zu finden sein, in eine Art «Schulkladde» eingebunden. Sie finden dort zugleich zahlreiche Anregungen, wie mit dem Film auch didaktisch gearbeitet werden kann.
Gleichzeitig werden die genauen Zeiten angegeben, wo welche Themen angesprochen sind, sodass man gezielt mit dem Film arbeiten kann. Was ja eine Grundidee des gesamten Anliegens ist.
Dadurch wird es Lehrerinnen und Lehrern, Schülern, Studenten ermöglicht, sich gezielt auf einzelne Themen zu konzentrieren.
Der Film stellt eine vielseitige Arbeitshilfe bereit, um sich unbefangen mit dem Thema der «Dreigliederung eines sozialen Organismus» auseinander setzen zu können, damit Schulkollegien untereinander oder auch Lehrer mit Eltern oder mit Schülerinnen und Schülern der Oberstufe frei damit arbeiten können.
Der Film-Begleittext, der jeder DVD-Kassette beigelegt ist, kann auch als Klassensatz bestellt werden.
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Ein Wesentliches für 2022
besteht wohl darin, dass wir, trotz aller Gegensätze und unterschiedlicher Sichten, die übergreifende Zusammenarbeit kraftvoll intensivieren, um mit einer gemeinsamen geistigen Stoßkraft in die breiteste Öffentlichkeit hineinarbeiten zu können.
Und dass wir auch nicht davor zurückschrecken konsequent die Dreigliederung für das gesamte Land anzustreben in dem wir leben.
Und dass sich eine unerschütterliche «Entschlossenheit» entwickeln möge, die nicht mehr ruht, bis die Dreigliederung des sozialen Organismus wenigstens in Mitteleuropa möglichst vielen Menschen bekannt wird, um sich in Freiheit und mit gesunder Einsicht für sie zu engagieren, bis sie tatsächlich durch die Vielen verwirklicht werden wird, zum Fortschritt der gesamten Menschheit.
Vergessen wir aber nicht, dass am 31. Dezember 2022 sich zum hundertsten Male jährt die grauenhafte Brandstiftung des ersten Goetheanums, die zur völligen Vernichtung dieses menschheitlichen Kunstwerks führte. - Der bis heute andauernden äußeren Gegnerschaft, steht eine innere Gegnerschaft zur Seite. - Es ist nicht so leicht sich zwischen beiden souverän aufrecht zu erhalten. - Die äußere Gegnerschaft muss sein. Denn eine echte Geisteswissenschaft muss von einer materialistischen Naturwissenschaft und den traditionellen Religionsgemeinschaften bekämpft werden. - Da gilt es sich bei Angriffen zur Wehr zu setzen. - Aber die inneren Gegner sind das noch tiefere Problem. Und sie müssen wenigstens als solche erkannt werden.
* * *
Rainer Schnurre / Sozialkunst e.V. rainer.schnurre@gmx.de
Weiterschreibung vom 17.12.2021 nach unten scrollen!
Ein Film entsteht, der ein erstes, grundlegendes Verständnis für die
«Dreigliederung des sozialen Organismus»
hervorrufen will.
Der Film spricht all jene an, die an zivilgesellschaftlichen Fragestellungen interessiert sind und die in ihrem eigenen Lebensumfeld die «brennende soziale Frage» schon als lodernde Realität erleben und nicht nur als Fiktion. - In erster Linie spricht er die junge Generation an, die gesellschaftliche Veränderung anstrebt und nicht nur darüber reden will.
***
Film-Tagebuch – Weiterschreibung
(Stand: 21. Dezember 2020)
Nachdem es bei dem Bemühen 2019, die beiden jugendlichen SchaupielerInnen zu finden, zu mehreren sprachlosen Absagen kam und auch zu einer recht herben, wurde mir klar, dass das Filmprojekt, mit dem vorliegenden Drehbuch, bei unseren »No-Budget« Möglichkeiten in 2020 nicht mehr würde zu verwirklichen sein.
Ich arbeite mit dem Grundsatz, wenn es so nicht geht, wie geht es dann? - Das »Nicht-So« weist mir so den Weg zur nächsten Möglichkeit. - So bleibt die so notwendige Seelenruhe bewahrt.
Von verschiedenen Seiten trat der Rat an mich herbei, ich solle mir Zeit lassen, in aller Ruhe weiter das Drehbuch bearbeiten und den Dreh auf den Herbst oder das nächste Frühjahr 2021 verlegen. - Ich konnte nur antworten: „Dieser Film 'muss' dieses Jahr 2020 entstehen oder er wird gar nicht entstehen.“ - Dies war ein Wissen, dass ich aber nicht näher erklären konnte.
Ich hatte auch erwogen das ganze Projekt sterben zu lassen. - Wenn man wirklich etwas will, dann muss man es auch lassen können. - Sonst wird es keine freie Tat.
Als Ende November 2019, nach einem Treffen in Berlin, der mögliche junge Hauptdarsteller, der die Rolle gut hätte spielen können, auch noch Mitte Dezember 2019 kommentarlos schwieg und auch auf Nachfrage nicht antwortete, wurde mir klar – so geht es nicht. - Ich hatte schon die Unterkünfte für 10 Menschen gebucht. - Nun wurde mir klar: Es muss nochmals ganz anders werden.
Diese ganz andere Idee hatte ich schon früher einmal erwogen, aber immer wieder zurückgewiesen, denn ich wollte unter gar keinen Umständen vor der Kamera agieren, sondern nur hinter der Kamera.
Nun wurde mir deutlich, dass ich diesen inneren Widerstand aufgeben musste, wenn der Film 2020 gedreht werden sollte. - Und er sollte. - Ich entschied mich für das nächste »Unmögliche«.
So wurden die bereits gebuchten Unterkünfte noch im Dezember 2019 wieder gekündigt. - Und ich schrieb erneut das Drehbuch um. - Für die neue Idee, das wurde sehr bald offensichtlich, muss der Haupt-Drehort Berlin werden. - Ich hatte selber über 50 Jahre in Berlin gelebt, so kannte die Stadt ein wenig und die Drehorte stellten sich wie von selbst ein. - Am 4. Januar 2020 buchte ich für nun 6 Menschen in Berlin die Unterkünfte, der 7. lebt in Berlin. - Für die letzten zwei Drehtage war der Harz vorgesehen, dort wurde für 7 Menschen gebucht.
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Im Januar 2020 musste ich ein Seminar in Moskau zur »Künstlerischen Biografie-Arbeit«, verbunden mit einigen Vorträgen, kurzfristig absagen, da ich am 17. Januar eine Gürtelrose, nach 50 Jahren, nochmals bekam. - Ich nannte sie bald meinen »Rosengürtel«, da mir bewusst wurde, dass zunächst diese Überwindungsarbeit zu leisten war, um genügend Kräfte für den Dreh zu entwickeln. Sie wurde zu einer Art 'Sprungbrett'.
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Foto: Gabriele Radig
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Zwischen dem 17. Februar und dem 20. Februar 2020 kam Manuel Linke, der Kameramann und etwas später kam Doris Buchrucker, die treue Hauptdarstellerin. Beide haben all diese unerwarteten raschen Um-Bewegungen immer wieder geduldig und treu mitgetragen. - Wir verständigten uns auf die neue Idee, ohne dass wir bis dahin die Einzelheiten kannten. - Nach diesen Gesprächen schrieb ich das besprochene Konzept als einen neuen Entwurf auf.
Vom 2. März bis zum 7. April 2020 war ich dann zu verschiedenen Seminaren und für den Ausbildungskurs der »Künstlerischen Biografie-Arbeit« in Russland. - Später erfuhr ich, wenn ich einen Tag später eingereist wäre, hätte ich in Krasnodar für 14 Tage in Quarantäne gehen müssen.
Dann wären zwei 7-Tage-Seminare ausgefallen. - Nach 7 Tagen in Krasnodar, ging es über 7 Tage in der Nähe von Moskau, für 3 Wochen nach Kostroma, an der Wolga. - Nach wenigen Tagen in Kostroma begannen die Ausgehverbote, sodass wir den Ausbildungskurs in »Künstlerischer Biografie-Arbeit« in Quarantäne verbrachten. - Unsere gemeinsame Arbeit war ein kraftvolles Gegengewicht gegen die staatlich verordnete Passivität.
Mein Rückflug war für den 7. April gebucht, wurde aber von Aeroflot wenige Tage vorher gestrichen, da alle Auslandsflüge ab dem 6. April eingestellt wurden. - Mit viel Glück gelang es mir noch, durch einen sogenannten »Repatriierungsflug«, den Austria Airlines, also Österreich, organisierte, am 7. April abends nach Wien auszufliegen. - Von dort musste ich kurz vor Mitternacht mit dem Zug nach Deutschland ausreisen; erstmals mit Maske seit Moskau. - Nach etwa 12 Stunden Zugfahrt erreichte ich am 8. April Hildesheim in leeren ICE-Zügen, die alle auf die Minute genau pünktlich waren.
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Im April und Mai 2020 schrieb ich einen weiteren Entwurf. (Im Mai hätte ich wieder drei Wochen in Russland sein sollen, was aber durch die geschlossenen Grenzen nicht mehr möglich wurde.)
Mitte Mai 2020 stand das Filmteam fest. Wir hatten die Zusage von Tobias Greiter, als ersten Kamera-Assistenten, von Andreas Thomas für den Ton. Für Skript, Klappe und für alles andere war Jakob Lippert bereit zu sorgen. In Berlin würde als Fahrer und Helfer Jörg Zeitler hinzu kommen.
Zum ersten gemeinsamen Kennenlernen traf sich am 28. Mai / 29. Mai 2020 das gesamte Team bei Doris Buchrucker. - Hier entwickelten wir mit Manuel und Doris auch die weitere Grundidee, die ich dann in den nächsten Tage schriftlich skizzierte.
Der Drehbeginn in Berlin war (seit Anfang Januar 2020), auf Samstag, 6. Juni 2020 festgelegt. - Samstag, der 6. Juni 2020 wurde der erste Tag, an dem sich bis zu 10 Menschen in Berlin draußen versammeln durften. - Unsere Team-Gemeinschaft bestand aus 7 Menschen.
Der gesamte Film sollte außen gedreht werden. - Wir hatten in der ganzen Drehzeit nur einmal etwa fünf Stunden Regen, der uns alle bis auf die Haut durchnässte. Niemand erkrankte. Und der Regen war für diesen Drehtag genau die richtige Stimmung. - Die Wetterprognosen hatten häufiger Regen angesagt, aber wir blieben durchgängig davor bewahrt. - Die gesamte Drehzeit über hatten wir einen spürbaren Schutz um uns. - Es war für mich ein täglich erschütterndes Erlebnis, dass das so immer wieder geschah.
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in Ilsenburg
Foto: Tobias Greiter
Die Grundidee des Films: Ein Penner schreibt in Berlin, an verschiedenste Stellen der Stadt Wahrheit, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit auf die Straße oder an Wände oder auf Brücken. - Später schreibt er auch »Freiheit für das Geistesleben« oder »Gleichheit für das Rechtsleben« oder »Brüderlichkeit für das Wirtschaftsleben« auf die Erde oder an Wände.
Vier junge Leute, Ben, Jannik, Aaron, und Alex, (das Filmteam) bemerken ihn an verschiedenen Stellen der Stadt und entschließen sich über ihn einen Film machen zu wollen. - Dazu bitten sie Clara (Doris Buchrucker), dass sie die Interviews mit ihm führt, um heraus zu bekommen, warum er das macht und was ihn biografisch gefragt: auf die Straße gebracht hat? - Der Penner beginnt nach und nach über die einzelnen Begriffe und dann über die »Dreigliederung des sozialen Organismus« zu sprechen.
Sein Interesse und sein Wunsch ist es, dass Menschen, die noch gar nichts von der »Dreigliederung des sozialen Organismus« wissen, eine erste Idee und ein erstes Empfinden für die Notwendigkeit dieser Dreigliederung zu bekommen. - Vorzüglich richtet er sich an die Jugend, an die junge Generation. So begegnen sie sich immer wieder an verschiedenen Orten der Stadt, an bekanntesten Plätzen, zu Gesprächen über notwendige gesellschaftliche Wandlungen; die in unseren Tagen immer offenbarer werden.
* * *
Ich war ab dem 4. Juni 2020 in Berlin, um mir am 04./05. Juni mit Jörg Zeitler alle Drehorte und Anfahrwege und Parkmöglichkeiten anzusehen.
Anreise des Teams war am Freitag, 5. Juni abends. - Es gab eine erste Besprechung für den kommenden Drehtag. - Ich brauchte ein »leeres« Berlin, sodass wir morgens um 4:00 Uhr einluden und zum jeweiligen Drehort fuhren. - Alle Drehtage in Berlin begannen um 4:00 Uhr in der Frühe. Die gesamte Team-Gemeinschaft arbeitete mit unglaublicher Disziplin, Ruhe und Freude. Dadurch entstand eine wunderbare Arbeitsatmosphäre. - Oft arbeiteten wir bis 14:30 Uhr. - Das ging bei allen auf die Kraft. Aber am nächsten Tag waren immer wieder schöpferische Kräfte da.
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v.re.n.li.
Doris Buchrucker, Jörg Zeitler, Rainer Ulivelli, Jakob Lippert, Andreas Thomas
Dreharbeiten in Berlin am Potsdamer Platz
(Foto Tobias Greiter)
Drehzeit im Harz
Die Drehzeit in Berlin war vom 6. Juni bis 17. Juni (ein historisches Datum 1953).
Am Donnerstag, 18. Juni 2020 früh, fahren wir nach Ilsenburg im Harz. Um 16:00 Uhr schauen wir uns im Regen Drehorte an; abends Drehbesprechung für den kommenden Tag. - Hier kommt Gabriele Radig hinzu und begleitet die Drehzeit in Ilsenburg. - Jetzt sind wir wieder 7 Menschen.
Drehbeginn im Harz jeweils 6:00 Uhr morgens, von Freitag, 19.06. bis Sonntag, 21. Juni 2020. -
Ich hatte die Drehzeit im Harz schon vorsichtshalber um zwei Tage verlängert, die wir auch wirklich noch brauchten.
Am Montag, 22. Juni 2020 gemeinsames letztes Frühstück, dann fährt das Bayern-Team Richtung Rosenheim nach Hause.
Wir bleiben noch zwei Tage in Ilsenburg, schreiben öfter Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit auf die Erde, auf Brücken und Steine und machen Fotos und kleine Videos davon.
Am 24. Juni 2020, gegen Abend, fahren wir nach Hildesheim zurück.
Manuel Linke (Kameram ann)
„Von Vor dem Sturm“
(Foto Tobias Greiter)
* * *
Am 02. Juli 2020 kommt Manuel mit seinem Film-Schnitt-Equipment nach Hildesheim und wir beginnen mit dem Filmschnitt. - Wir haben 20 Stunden Material gedreht.
Donnerstag, 09. Juli kopieren wir die bisher geschnittenen 3 Teile, die ich mit nach Bielefeld nehme, während Manuel nach Hause fährt. Ich treffe mich mit Heike Christeleit in Bielefeld für die am nächsten Tag stattfindenden Gesangs- und Musikaufnahmen. - Wir fahren zu ihr nach Werther. Abends kommt Andreas Kaling, der Komponist und Saxophonist. - Wir schauen uns gemeinsam den 1. Teil des Rohschnitts an.
Freitag,10. Juli werden ab 10:00 Uhr die Musikaufnahmen mit Karl Godejohann in Bielefeld gemacht. - Alles gelingt gut und in kurzer, konzentrierter Arbeit ist am frühen Nachmittag alles aufgenommen.
Heike und ich schauen uns am Abend noch Teil 2 + 3 des Rohschnitts an.
11. Juli Rückfahrt nach Hildesheim. - Ich schneide alle Tage weiter den Film.
Zwischen dem 21. und 30 Juli schneide ich den Trailer.
Zwischen dem 28. und 30. Juli wird die 7-Stunden-Rohschnitt-Fassung „gerendert“, als Vorbereitung für eine erste Vorführung für das Team.
Am Samstag, 1. August 2020 fahre ich über München nach Bad Endorf, während sich hunderttausende Menschen in Berlin friedlich versammeln. - Ich komme wieder bei Doris Buchrucker unter und wir besprechen uns zusammen mit Manuel und Jakob, wie wir weiter vorgehen wollen.
Am Sonntag, 2. August treffen wir uns ab 10:00 Uhr in Wasserburg. Wir haben das große Glück in einem kleinen provisorischen Kino uns, auf einer etwa 3x4 Meter großen Leinwand, die drei etwa jeweils 2 ½ Stunden umfassenden Teile anzuschauen. - Zwischendurch essen und besprechen wir uns ein wenig. - Mit den entsprechenden Pausen sind wir gegen 21:30 durch und ziemlich erschlagen von der Gesamtlänge. - Wir entscheiden uns, dass jede(r) erst einmal Zeit vergehen lässt und mir dann eine E-Mail mit seiner jeweiligen Sicht schickt.
Am Montag, 3. August, fahre ich in fast leeren ICE-Zügen zurück nach Hildesheim.
Ab 4. August beginne ich mit den Film-Kürzungen. - In den nächsten Tagen treffen die Anregungen des Teams ein. - Natürlich wird die Länge bemängelt. - Die Jugend besteht auf einer höchstens zwei Stunden dauernden Fassung. - Das Saxophon und der Gesang stößt bei niemanden auf Gegenliebe.
Besonders unser 19jähriges „Nesthäkchen“ legt sich mächtig ins Zeug. Mit der Zeit sogar so stark, dass ich auch mal ein Stopp-Zeichen setze. - Trotzdem sind auch von ihm wichtige Anregungen gekommen. - Ich kürze bis zum 20. August ununterbrochen weiter, indem ich jedes Mal die drei Teile immer wieder von Anfang bis Ende durchgehe und weitere Kürzungsmöglichkeiten finde.
Zwischen dem 21. August und 25. August schneide ich mein Filmchen: „Bilder-Ausstellung zur Dreigliederung des sozialen Organismus“ (10 Minuten) und anschließend meinen Kurzfilm: „Deutsch-Russische-Freundschaft“ (50 Minuten).
Zwischen dem 26. August und dem 28. August kommt Manuel und wir bearbeiten gemeinsam den Ton und stellen den Trailer (Teaser) auf YouTube ein.
Ab dem 29./ 30. August arbeite ich erneut den Begleit-Text für die DVDs durch.
Am 30. August bekommen wir die Rückmeldung, dass ein Tippfehler im Trailer ist.
Ab 1. September 2020 liest Johanna Becher-Wiesenrath (in Wuppertal) den Begleit-Text Korrektur. Auch für diese Hilfe bin ich außerordentlich dankbar.
Am 2. September kann Manuel den korrigierten Trailer auf YouTube einstellen.
Vom 4. - 15. September fahren Gabriele und ich nach „Allerheiligen“, im Schwarzwald. - Eigentlich ist es dort sehr einsam; aber tagsüber finden sich unglaublich viele Touristen ein. - Am 15. September fahren wir Richtung Ilsenburg und bleiben dort noch bis zum 19. September.
Am Mittwoch, 23. September fahre ich nach Berlin und treffe mich am Hauptbahnhof mit Manuel. Hier finden wir noch einige unserer Kreide-Schriftzüge und Skizzen an verschiedenen Mauern und Wänden. - Am Bahnhof versammeln sich viele Demonstranten. - Wir fahren mit S+U-Bahn bis zur Samariterstraße. Hier können wir vor einem winzigen Café sitzend noch etwas trinken. Zur rechten Zeit erreichen wir nach wenigen Schritten die Lopez media GmbH, ein PostProduktionsStudio.
Hier empfängt uns sehr freundlich und offen Susi Dollnig, die das Color Grading für die drei Teile der jetzt endgültigen 5 Stunden-Filmfassung übernommen hat.Wir schauen uns nach und nach die drei Teile an und besprechen die grundsätzlichen Farbwünsche und Farbvorstellungen. Nach Teil 1+2 gehen wir gemeinsam in ein kleines syrisches Restaurant mit wohlschmeckenden Speisen.
Am Nachmittag besprechen wir Teil 3. - Wir nehmen beim Abschied ein richtig gutes Gefühl mit von Susis professioneller, ruhiger, gewissenhafter Art. - Ich bin dankbar für diese Begegnung und dass sie das Color Grading übernimmt.
(Beim analogen Film nannten wir das „Farblicht-Bestimmung“. Ich habe das noch in meiner Volontär-Zeit, Anfang der 1960er Jahre im Geyer-Kopierwerk, in Berlin zwei Monate kennengelernt.)
Manuel und ich fuhren anschließend mit der U-2 zum Nollendorfplatz und stiegen im Sachsenhof, in der Motzstraße ab. - Zwischen 1903 und 1923 wohnten Marie von Sievers und Rudolf Steiner in der Motzstraße. Heute ist an diesem Haus eine Bronze-Gedenktafel angebracht.
(Wer den Film, Teil 1, sehr genau anschaut, wird ganz kurz diesen Ort erkennen können.)
Am Donnerstag, 24. September haben wir noch bis zum Nachmittag Zeit, um die weiteren Schritte gemeinsam zu besprechen. - Per Internet waren wir auf der Suche nach einem Tonmeister. Es entstand zufällig an diesem Tag ein Kontakt mit einem in Berlin lebenden Tonmann.
Hier der E-Mail-Kontakt mit ihm:
Am 24.09.2020 12:13 schrieb Manuel Linke:
Hallo Lane,
(S.K.) hat mich an Dich weitergeleitet und meinte, du hättest Interesse für uns eine Tonmischung zu machen. Das freut mich sehr. Vielleicht rufst du mich doch einfach mal an. Dann könnte ich dir noch mehr erzählen. - Wie der Zufall will, bin ich heute mit dem Produzenten noch in Berlin. (Wohne in Bayern). Also wenn du Zeit hast, können wir uns auch kurz treffen.
Mit freundlichen Grüßen, Manuel
Am 24. Sept. 2020, um 14:10, "(L.H.)" schrieb:
Hallo Manuel,
danke schön für die Nachricht. Da ich heute bis abends arbeite, kann ich mich leider nicht spontan treffen, danke aber für das Angebot. Ich rufe dich einfach morgen Vormittag mal an. Einen schönen Tag hier noch. Beste Grüße, Lane
Am 24.09.2020 14:55 schrieb Manuel Linke: Super. Freue mich drauf.
Wir fanden im Tiergarten eine abseits stehende Bank an einem kleinen Weiher, ein Rotkehlchen begrüßte uns. Wir besprachen unser weiteres Vorgehen. - Vor allem entstand wieder die Frage, ob wir zusätzlich auch eine Kurzfassung des Films brauchen? - Wir hatten schon viele Bedenken zu hören bekommen: Drei DVDs! - Fünf Stunden! - Wer nimmt sich so viel Zeit? - Ja, so sieht es inzwischen aus: 5 Stunden für die Dreigliederung des sozialen Organismus ist heutzutage manchen Menschen schon zu viel. - Ich kann das gut verstehen. - Trotzdem ist die Entscheidung gefallen, zunächst sollen die drei DVDs erscheinen. -
Nachmittags nehme ich den Zug nach Hildesheim.
Am 25. Sept. 2020, um 11:52, "(L.H.)" schrieb:
Hallo Manuel,
ich habe dich telefonisch leider nicht erreicht. Dafür hatte ich in der Zwischenzeit Gelegenheit mir die Vorankündigung des Films anzusehen und muss dir mitteilen, dass ich mir aus inhaltlichen Gründen nicht vorstellen kann, die Tonmischung für den Film zu übernehmen. Ich habe selber neben Audio Engineering auch Sozialwissenschaften studiert und soziale Themen sind mir ein wichtiges Anliegen. - Rudolf Steiner ist für mich aufgrund seiner Rassentheorie eine höchst problematische Person und ich kann die fortbestehende Bezugnahme auf ihn nicht nachvollziehen und bin der Auffassung, dass es heutzutage progressivere Ansätze gibt, sich um soziale Gerechtigkeit zu bemühen. Ich hoffe auf dein Verständnis.
Lane
* * *
(Wir hatten schon vor Monaten eine ähnlich lautende diskriminierende Absage von einer jungen Schauspielerin erhalten.) - Die erste Lüge besteht ja darin, dass es gar keine Rassentheorie von Rudolf Steiner gibt. - Diese Diskriminierung Rudolf Steiners höre ich selber seit vierzig Jahren. Da wird Lane vielleicht noch gar nicht geboren sein? - Eine solche Lüge wird dann nur irgendwo aufgeschnappt und völlig kritiklos weiterverbreitet; und dies in unserer ach so 'Kritik besessenen' Zeit. Dieses verheerende Urteil kann nur aus voller Unwissenheit oder aus Böswilligkeit gefällt werden. - Ich nehme bei Lane eher ersteres an. - Aus Unwissenheit gefällte Urteile nennt man Vorurteile. Nun sagt Lane aber auch, dass er „neben Audio Engineering auch Sozialwissenschaften studiert“ hat. Vorurteile sind aber unwissenschaftlich. Er hat keine Ahnung von anthroposophischer Geisteswissenschaft, denn sonst wüsste er, dass es bei Rudolf Steiner keine Rassentheorie gibt und nun behauptet er auch noch, ohne die geringste Ahnung von der «Dreigliederung des sozialen Organismus» zu haben: „... und bin der Auffassung, dass es heutzutage progressivere Ansätze gibt ...“ - So geht heute ein akademisch gebildeter Sozialwissenschaftler mit der Wahrheit um. - (Er hat auf die Nachfrage, was denn die „heutzutage progressivere Ansätze“ seien, nichts antworten können.)
* * *
Zwischen dem 25. September und dem 28. September habe ich einen „Offenen Brief“ verfasst für die Zeit zwischen dem 29. September 2020 und dem 31. Dezember 2022, in Bezug auf die Realisierung der „Sozialen Dreigliederung“, wie es heute die meisten nennen. - Darunter kann man sich als Laie leider gar nichts vorstellen, während man bei der Formulierung «Dreigliederung des sozialen Organismus» doch etwas erleben kann. - Diesen habe ich in der darauf folgenden Zeit weit gestreut. -
Von den anthroposophischen Medien haben nur die beiden Alternativen: „Ein Nachrichtenblatt“ und „der Europäer“ den offenen Brief veröffentlicht.
Am 4. Oktober 2020 hatte ich ein langes Telefonat mit Corinna Sons (London in Canada). Sie hat sich bereit erklärt eine englische Übersetzung zu machen. - Ebenso hat eine russische Übersetzung begonnen. - Es entsteht die Frage, ob für die Übersetzungen nicht doch eine Kurzfassung sinnvoll ist?, da es viele spezifische Bezüge zu Mitteleuropa gibt, die weder in der englischsprachigen noch in der russischsprachigen Welt von Bedeutung sind.
Zwischen dem 5. Oktober und dem 23. Oktober nahm ich mir endlich Zeit, um in meinem kleinen Atelier unter dem Dach ein wenig künstlerisch zu arbeiten. - Zur Zeit sind es Collagen, die ich aus zwölf Karten-Motiven entstehen lasse, die ich bereits 1999 habe drucken lassen. - Wir konnten diese Auflage aber nicht verwenden, da ein zu dünner Karton beim Druck verwendet wurde. - Wir mussten es dann neu drucken lassen. Damals ging es um die Menschenrechte.
Ab 13. Oktober beginnt die Schluss-Tonmischung des drei-Teilers.
Seit dem 24. Oktober gibt es den Trailer mit russischen Untertiteln.
Am 26. Oktober fahre ich nach Rosenheim. Manuel holt mich ab. - Ich kann bei ihm die Kurzfassung schneiden. - Ich beginne sofort mit dem Schnitt.
Sonntag, 1. November 2020 gibt es eine Vorführung für Manuel, Doris Buchrucker, Ina Walther und eine ihrer Töchter. Jetzt haben wir eine 1 Std. / 47 Min. - Fassung. - In der darauf folgenden Besprechung ergaben sich nochmals gute Anregungen. - So entstand auch die Idee kurze Zwischentitel für die vielen verschiedenen Themenbereiche einzufügen. - So kürzte ich anschließend immer noch weiter und fügte die Zwischentitel ein. Bis am Dienstag, 2. November, 10:00 Uhr, eine endgültige Kurzfassung von 1Std. / 31 Min. entstanden ist. - Um 10:30 Uhr holt mich Ina ab und fährt mich nach Prien am Chiemsee zur Bahn und ich fahre nach Hildesheim zurück.
Am 11. November erfahre ich, dass der offene Brief auch ins Spanische übersetzt wurde. - Aus diesem Kontakt ergibt es sich, dass auch eine spanische Übersetzung des Films möglich wird.
Am 26. / 27. November kann ich die Tonmischung der drei Teile durchsehen und 'durchhören'. Es werden anschließend die letzten Korrekturen gemacht.
Am 4. Dezember 2020 entsteht der Entwurf für einen 12-Teiler. - Die Jugend des Teams hatte von Anfang an dafür plädiert, für die „junge Generation“ 3 – 5 Minuten Clips zu machen und diese auf YouTube zu stellen. Ihr Argument war, dass die Jugend auf kurze Clips eingeschworen ist und nicht mehr auf lange Geschichten. - Jetzt hatte ich die Idee, wie das doch zu machen ist.
9. Dezember: Manuel hat jetzt alle drei Teile hochgeladen, um sie an die DVD-Firma weiter zu leiten. - Meine Hoffnung, dass die DVDs noch vor Weihnachten vorhanden sein werden, erfüllt sich nicht.
Am 11. Dezember fahre ich wieder nach Prien am Chiemsee. Ina holt mich ab. Bei Manuel beginne ich sofort mit dem 12-Teiler, den ich aus der 1 ½ Stunden-Fassung herausnehme. Am 3. Advent, dem 13. Dezember, ist der 12-Teiler geschnitten. - Wir schauen uns alle 12 Teile an und besprechen uns anschließend.
Am 14. Dezember schneide ich noch die Korrekturen und bearbeite die Zwischentitel. - Danach entwerfe ich die Überschriften + Kurztexte zu den einzelnen Clips. Anschließend macht Manuel die Ton-Endbearbeitung. Um 23:00 Uhr sind wir so weit. - Ich überarbeite anschließend noch die kurzen Texte und komprimiere sie.
Am 15. Dezember fährt mich Manuel um kurz vor 8:00 Uhr zu Doris Buchrucker. Auf der Fahrt kommen wir noch überein, dass er unter die jeweiligen Titel, die bisher auf schwarzem Untergrund sind, mit Filmszenen unterlegt.
8:30 bis 10:45 Uhr haben wir ein gutes Frühstücks-Gespräch. Dann fährt mich Doris zur Bahn nach Bad Endorf. - Gegen 17:30 erreiche ich Hildesheim
Von: Manuel Linke
Gesendet: Donnerstag, 17. Dezember 2020 01:30
An: Rainer Schnurre
Betreff: Re: 12 Teiler + DVDs
Hallo lieber Rainer,
Schön, dass du gut angekommen bist.
Jetzt ist es endlich so weit.
Hier ist der Link:
https://youtube.com/playlist?list=PL-PYGqBx3aLkGwLEPdnxw6G4kgI2p3dHo
Am 4. Advent, 20. Dezember, telefoniere ich mit Manuel und wir entschließen uns, dass wir zum 21. Dezember den YouTube Kanal veröffentlichen.
* * *
„Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit“
© Rainer Schnurre (09. 07. bis 09. 09. 2019 geschrieben.)
(Komposition und Gesang: Heike Christeleit)
Freiheit
Freiheit, Freiheit, / Freiheit, die ich meine / ist die Eine, / die den Menschen/ Mensch sein lässt.
Freiheit, Freiheit, / Freiheit, die ich meine / ist die Eine, / die uns Menschen / einen kann.
Freiheit, Freiheit, / Freiheit, die ich meine / ist die Eine, / die auch Frau und Mann/ versöhnen wird.
Freiheit, Freiheit, / Freiheit, die ich meine / ist die Eine, / die die Menschheit / kraftvoll einen wird.
Freiheit, Freiheit, / Freiheit, die ich meine / ist die Eine, / die den Menschen lieben lässt, / liebend frei zu werden, / liebend frei – und – frei zu lieben.
*
Gleichheit
Gleichheit, Gleichheit, / Gleichheit, die ich meine / ist die Eine, / die uns Menschen einen will, / Gleich als – Mensch und Mensch.
Menschen – sind verschieden, / die nicht nur verschieden bleiben, / sondern immer noch verschied'ner werden / werden. – / Weil wir Menschen / eben alle Menschen sind, / bleiben wir uns darin gleich.
Gleichheit, Gleichheit, / Gleichheit, die ich meine / ist die Eine, / die uns Menschen einen kann. / Ich und Du – sind Mensch und Mensch. / Du und Ich – sind Mensch und Mensch.
Gleichheit, Gleichheit, / Gleichheit, die ich meine / ist die Eine, / die uns Menschen – alle, / wirklich alle - eint.
Gleich ist der Mensch dem Menschen / in all seiner herrlichen Verschiedenheit. / Gleich ist der Mensch dem Menschen / in all seiner rätselhaften Einzigartigkeit. / Gleich ist der Mensch dem Menschen / in all seiner gegenseitigen Fremdheit. / Gleich ist der Mensch dem Menschen / in all seiner menschheitlichen Würde.
*
Brüderlichkeit
Brüderlichkeit, Brüderlichkeit, / Brüderlichkeit, die ich meine / ist die Eine, / die den Menschen – erst – / zum wahren Menschen macht.
Brüderlichkeit, Brüderlichkeit, / Brüderlichkeit, die ich meine / ist die Eine, / die die Not der Menschen-Schwester, / die die Not des Menschen-Bruders, / überwindet – und sie nicht / von neuem schafft.
Ist ein Mensch in Not und Elend, / ist es wohl auch meine Schuld. / Ja – meine Schuld – auch dann, / wenn mir der Mensch bleibt / völlig unbekannt.
Wenn meine Menschen-Schwester, / wenn mein Menschen-Bruder, / in Not und Elend hausen müssen, / während ich im Wohlstand prasse – / stimmt irgend etwas – nicht – mit mir.
Brüderlichkeit, Brüderlichkeit, Brüderlichkeit, die ich meine / ist die Eine, / die den Mensch zum Menschen macht, / die die Menschen, ja – die Menschheit / wirklich, wahrhaft einen wird.
*
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit / sind drei unzertrennliche Geschwister. / Nur zu Dritt, - nicht eine darf hier fehlen, / entfesseln kraftvoll sie ihr wahres Wesen, / die die Menschheit stürmisch vorwärts bringen wird.
Kampf – nicht länger draußen, / wird nur Krieg um Krieg daraus. / Kampf – im Innern – , der bringt edle Früchte, / die durch Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – zu wahrem Frieden werden – wird – / hier und jetzt und mitten unter uns.
Revolution im Innern, / – dass – der Mensch zum Menschen werde! / Frei – gleich – brüderlich – / muss der Mensch erst mutig werden. / Vorher werden sicher – nicht, / Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit / in der Menschen Welt – erscheinen.
Frei und gleich und brüderlich / will die Menschheit erst noch werden. / Frei und gleich und brüderlich / wird die eine Menschheit werden. /
Revolution im Innern, / die ich meine – ist die Eine, / die des Menschen / wahrhaft – wirklich würdig ist.
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(2019 und früher)
Was war das eigentliche Film-Vorhaben?
Wir begleiten drei Menschen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise fragen: „Wie können wir die völlig verfahrenen gesellschaftlichen Verhältnisse gesunden? - So bekommt die junge Generation eine erste Kenntnis von der «Dreigliederung eines sozialen Organismus».
Der Film zeigt in einer kleinen Spielhandlung, dass man sich diesem gesellschaftlichen Thema unbefangen nähern kann, um ein erstes Verständnis für die «Dreigliederung» zu bekommen.
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Das Film-Projekt wurde mit einem fast „No-Budget“ realisiert.
Wir schielen nicht auf einen kommerziellen Erfolg, sondern arbeiten für die Aufklärung. Es besteht die berechtigte Hoffnung, aber auch die Zuversicht, dass wir durch dieses Projekt eine große Öffentlichkeit erreichen.
Der Film ist gedacht als eine allgemeine «Gesprächs-Eröffnung» zum Thema des gesellschaftlichen Wandels - durch die «Dreigliederung eines sozialen Organismus».
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Michaeli, 29. September 2019, Rainer Schnurre
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Im Jahr 2012 habe ich eine Broschüre (Anmerkung 1) zu den UN-Menschenrechten erscheinen lassen. - Ausgangspunkt war damals Artikel 1, in dem von frei, gleich, Brüderlichkeit die Rede ist.- Dieser Artikel 1, aus dem Jahr 1948, weist zugleich auf die Französische Revolution zurück.
Durch Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit ist aber zugleich eine Zukunfts-Perspektive eröffnet, die schon 29 Jahre früher, durch Rudolf Steiners gewaltigen Gesellschafts-Impuls, die «Dreigliederung des sozialen Organismus» in die weltweite Öffentlichkeit getreten ist. - Sein 1919 erschienenes Grundwerk
„Die Kernpunkte der sozialen Frage
in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft“
beschreibt diese notwendige Dreigliederung und war für wenige Jahre auch international ernsthaft im Gespräch, so zum Beispiel in der britischen Zeitung «Daily News» am 16.09.1920. Dort ist zum Beispiel zu lesen: „Von jedem Denkenden des Kontinents wird ein auffallendes Buch besprochen, das von einem bemerkenswerten Manne im Frühjahr dieses Jahres veröffentlicht wurde (…). Jeder, der irgend etwas ist, hat es gelesen.“ - Ebenso wurde es in der «New York Tribune» vom 26.05.1921 besprochen oder in der «New York Times» am 14.01.1923.
Erstmals in der Menschheitsgeschichte werden durch Rudolf Steiner dort die drei Revolutionsbegriffe der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit in den «Kernpunkten der sozialen Frage» in einen lebenswirklichen Zusammenklang gebracht, um zur Gesundung der chaotisierten gesellschaftlichen Verhältnisse beizutragen. -
Wenn auch meine Menschenrechts-Broschüre bereits 2013 die vierte Auflage erfuhr, verhallte das Bemühen ins Gespräch zu kommen, mehr oder weniger Echolos.
So entschloss ich mich 2015 eine weitere Broschüre zu den UN-Menschenrechten (Anmerkung 2) herauszugeben, die von Anfang an die junge Generation anspricht, auch diese verhallte Echolos.
Es gibt eben tatsächlich echte Erkenntnis-Probleme in den UN-Menschenrechte, die aber niemanden bisher interessieren. - Die einen Oberflächlinge sagen, die taugen sowieso zu nichts und die anderen Oberflächlinge klammern sich an Phrasen und halten diese für Wirklichkeiten. - Nur für die Erkenntnis-Probleme, die objektiv vorhanden sind, interessiert sich, bis zu Amnesty international, niemand. - Das hat natürlich Folgen in der Welt …
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2016 gab ich eine Broschüre zur «Sozialkunst-Gestaltung» (Anmerkung 3) heraus. Hier wird unter anderem die «menschliche Begegnung» phänomenologisch beschrieben, denn die «brennende soziale Frage» lodert zwischen uns. Und sie fordert Antworten von jedem von uns.
Im Frühjahr 2016 reifte die Idee heran, sich auf die in drei Jahren kommende 100jährige Wiederkehr des Erscheinens der «Kernpunkte der sozialen Frage» im April 1919 vorzubereiten, indem wir nicht nur das damaligen Bemühen die «Dreigliederung des sozialen Organismus» feiern, sondern als heutige gesellschaftliche Alternative in die Ideenlosigkeit unserer Gegenwart zu tragen, in brüderliche Zusammenarbeit und mit geistiger Stoßkraft.
Es war abzusehen, dass man im Jahr 2019 etliche Groß-Veranstaltungen und Feiern zu 100 Jahre «Dreigliederung des sozialen Organismus» machen würde. - Dazu war klar, dass auch etliche Feierlichkeiten zu 100 Jahre Waldorfschule stattfinden werden. Die Waldorfschule ist ja ein Kind der «Dreigliederung des sozialen Organismus» und hat mit ihren etwa 1500 Schulen auf allen fünf Kontinenten bewiesen, dass da Kraft vorhanden ist und etliche Feierlichkeiten gerechtfertigt erscheinen.
Im Sommer 2016, bis zum Herbst sprach ich viele Kolleginnen und Kollegen an, die sich mit der «Dreigliederung» teilweise seit 30 bis 40 Jahren beschäftigen, ob nicht ein Zusammenströmen all unserer unterschiedlichen Fähigkeiten für 2019 stattfinden könnte, um sich weltweit zusammenzuschließen, damit eine entsprechend notwendige geistige Stoßkraft entstehen könne, die in der Vereinzelung niemals entstehen wird.
Das führte am 29. September 2016 zu einem weltweiten «Aufruf zur Zusammenarbeit» unter www.alternativ3gliedern.com. - Der Wille zur Zusammenarbeit war nicht vorhanden. Es blieb bei verschiedenen Einzelaktivitäten, jedoch ohne jede Stoßkraft.
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Im Jahr 2017, ich hatte über Jahre mehr als 40 Bilder zur «Dreigliederung» auf Leinwände gemalt, mit der Idee Ausstellungen zu machen, mit etlichen Texten versehen, um darüber mit unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch zu kommen. Dazu gaben wir einen Katalog (Anmerkung 4) mit Bildern und Texten zur «Dreigliederung eines sozialen Organismus» heraus, der erste Grundlagen vermitteln sollte; auf künstlerische Art.
Vom 11. Juni bis zum 18. Juni 2017 fand eine erste Ausstellung am Goetheanum, in der Schweiz statt, anlässlich der Weltbiografie-Konferenz.
Vom 29.09. bis 25.10.2017 gab es eine Ausstellung im Rudolf Steiner Haus in Hannover.
Weitere Termine an anderen Orten zu finden, stellte sich als unmöglich heraus. - Das ist wieder eine lange interessante Geschichte für sich.
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Aus all diesen Erfahrungen heraus entstand 2017/2018 die Idee einen Dokumentarfilm zur «Dreigliederung des sozialen Organismus» zu gestalten. - Da ich in meinem ersten Beruf Film-Regisseur bin, war das kein Problem für mich. - In einem solchen Film könnte man dann doch noch die Menschen vereinigen, die im Leben nicht zusammenarbeiten wollen.
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Durch Annette Ochs bekam ich die Möglichkeit einige Arbeiten ihres Lebensgefährten Sebastian Schöck anzusehen, der inzwischen verstorben war. Sebastian war ich in Berlin schon verschiedentlich begegnet, da wir Film-Kollegen sind. Er hat Mitte der 1990er Jahren viele Interviews mit Menschen gemacht, die sich mit der «Dreigliederung» beschäftigten. Viele von ihnen sind heute noch mit den Dreigliederungs-Fragen befasst. - Dort lagert ein bisher ungehobener dokumentarischer Schatz. - Aus diesen zahlreichen Interviews entstand ein etwa 50-Minuten-Dokumentar-Film. - Aus mir unbekannten Gründen zog sich Annette Ochs aus einer anfänglichen Zusammenarbeit plötzlich und ohne eine Erklärung zurück.
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Mir wurde klar, dass ein Dokumentarfilm im alten Stil, wie er auch heute noch gepflegt wird, für einen Film zur «Dreigliederung des sozialen Organismus» keinen Sinn mehr ergibt. - So entstand die Idee eines «fiktionalen Dokumentarfilms», doch stellte sich bald heraus, dass die Realisierung ein so großes Budget gebraucht hätte, das wir niemals hätten aufbringen können.
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Beim Jahrestreffen vom 23. bis 25. November 2018 in Freiburg, wie im Jahr zuvor, 2017 in Achberg, konnte ich vom Stand der Film-Entwicklung berichten. Für 2018 hatte ich einen 60seitigen Film-Text zur «Dreigliederung des sozialen Organismus» entworfen. - Zu dieser Zeit dachte ich immer noch an eine Form von Dokumentarfilm. Diesen Text übergab ich einigen wenigen Interessenten zur kritischen Betrachtung. - Ich bekam nur sehr wenige Rückmeldungen. (Natürlich haben alle Menschen heutzutage viel zu tun. Das ist ja ganz selbstverständlich. - Dass ich aber selbst auf mehrmalige Anfrage keine Antwort bekam, ist natürlich eine klare Antwort.)
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Im Frühjahr 2019 konnte ich endlich wieder frei atmen. Jetzt war es klar, dass trotz allen Bemühens ein Interesse an irgend einer Zusammenarbeit nicht vorhanden ist. - Das, was ich schon vor drei Jahren wusste, war jetzt durch das Leben überprüft und bestätigt worden.
Endlich wieder befreit, konnte ich nun den Entschluss fassen, die Kolleginnen und Kollegen nicht mehr zu stören und aus der Freiheit heraus, allein nur noch dem Schicksal vertrauend, einer alten, uninteressierten Anthroposophenschaft freundlich den Rücken zuzukehren.
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Am Samstag, 27. April 2019 kam durch die Vermittlung von Ina Walther ein erstes Arbeits-Treffen mit Manuel Linke, einem jungen Kameramann zustande. Ich erzählte ihnen die Grundidee eines Films zur «Dreigliederung des sozialen Organismus» mit einer Spielhandlung. - Die Chemie stimmt zwischen uns und wir werden zusammenarbeiten. - In den darauffolgenden Monaten schrieb ich das Drehbuch.
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Vom 01. September bis zum 04. September 2019 trafen wir uns erneut, arbeiteten das Drehbuch durch und fuhren in den Harz, um die Hauptdrehorte kennen zu lernen.
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Am 12. September 2019 war das Drehbuch mehrmals durchgearbeitet und seit dem sind ausgedruckte Exemplare vorhanden.
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Donnerstag, 19. Dezember 2019: Der Arbeitstitel: „Gegen den Strom …“ ist in den endgültigen Titel umbenannt: „Von Vor dem Sturm …“
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Anmerkungen
1. Rainer Schnurre, „Die Menschenrechte verstoßen gegen die Menschenrechte“, Verlag Ch. Möllmann, ISBN 978-3-89979-171-6.
2. Rainer Schnurre, „Menschenrechte durchdenken, weiterdenken, weiter schreiben“ - Für die Jahre bis 2048 geschrieben. - Es ist an der Zeit. / Verlag Ch. Möllmann, ISBN 978-3-98879-235-5.
3. Rainer Schnurre, «Sozialkunst-Gestaltung» - Soziale Meditationen – Wegbereiter werdender Gemeinschaft - Verlag Ch. Möllmann, ISBN 978-3-89979-247-8.
4. Rainer Schnurre, «Katalog – Bilder und Texte zur Dreigliederung eines sozialen Organismus», Verlag Ch. Möllmann, ISBN 978-3-89979-260-7.
5. „Von Vor dem Sturm …“ oder die «Dreigliederung des sozialen Organismus» (3 DVDs mit einem Begleittext zum Film.)
Bestellungen http://chmoellmann.de/was_ist_neu-/was_ist_neu-.html
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