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Zwei offene Briefe  von Rainer Schnurre
für die Zeit vom 29.09.2020 – 31.12.2022
Zum Lesen anklicke:
1. Brief vom 29. September 2020             2. Brief vom 21. Januar 2021
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Filmprojekt

Von                                 

Vor dem Sturm

oder
die Dreigliederung des sozialen Organismus

Bestellungen für den Film

 http://chmoellmann.de/was_ist_neu-/was_ist_neu-.html 

12 kurze Clips zu dem Film:

Von der Wahrheit (Teil 1 von 12)

 

Von der Wahrheit zur Freiheit (Teil 2 von 12)

Der revolutionäre Freiheitsbegriff  (Teil 3 von 12)

Gleichheit als revolutionärer Demokratie-Begriff (Teil 4 von 12)

Brüderlichkeit (Teil 5 von 12)

Geistesleben Wissenschaft Kunst Religion (Teil 6 von 12)

Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben (Teil 7 von 12)

Gleichheit im Rechtsleben (Teil 8 von 12)

Die soziale Frage neu denken (Teil 9 von 12)

Ein neues soziales Empfinden (Teil 10 von 12)

Kurzer hystorischer Rückblick mit konsequentem Voraus-Blick (Teil 11 von 12)

Letzte Fragen der sozialen Dreigliederung (Teil 12 von 12)

Clips auf Youtube schauen

https://youtube.com/playlist?list=PL-PYGqBx3aLkGwLEPdnxw6G4kgI2p3dHo

Presse-Artikel zu "Von vor dem Sturm..." Hier weiter

Rainer Schnurre / Sozialkunst e.V.            rainer.schnurre@gmx.de

Tagebuch-Notizen zur Entstehung des Films
«Von vor dem Sturm …»

Ein Film entsteht, der ein erstes, grundlegendes Verständnis für die

«Dreigliederung des sozialen Organismus»

hervorrufen will.

Der Film spricht all jene an, die an zivilgesellschaftlichen Fragestellungen interessiert sind und die in ihrem eigenen Lebensumfeld die «brennende soziale Frage» schon als lodernde Realität erleben und nicht nur als Fiktion. - In erster Linie spricht er die junge Generation an, die gesellschaftliche Veränderung anstrebt und nicht nur darüber reden will.

***

Film-Tagebuch – Weiterschreibung

(Stand: 21. Dezember 2020)

Nachdem es bei dem Bemühen 2019, die beiden jugendlichen SchaupielerInnen zu finden, zu mehreren sprachlosen Absagen kam und auch zu einer recht herben, wurde mir klar, dass das Filmprojekt, mit dem vorliegenden Drehbuch, bei unseren »No-Budget« Möglichkeiten in 2020 nicht mehr würde zu verwirklichen sein.

Ich arbeite mit dem Grundsatz, wenn es so nicht geht, wie geht es dann? - Das »Nicht-So« weist mir so den Weg zur nächsten Möglichkeit. - So bleibt die so notwendige Seelenruhe bewahrt.

Von verschiedenen Seiten trat der Rat an mich herbei, ich solle mir Zeit lassen, in aller Ruhe weiter das Drehbuch bearbeiten und den Dreh auf den Herbst oder das nächste Frühjahr 2021 verlegen. - Ich konnte nur antworten: „Dieser Film 'muss' dieses Jahr 2020 entstehen oder er wird gar nicht entstehen.“ - Dies war ein Wissen, dass ich aber nicht näher erklären konnte.

Ich hatte auch erwogen das ganze Projekt sterben zu lassen. - Wenn man wirklich etwas will, dann muss man es auch lassen können. - Sonst wird es keine freie Tat.

Als Ende November 2019, nach einem Treffen in Berlin, der mögliche junge Hauptdarsteller, der die Rolle gut hätte spielen können, auch noch Mitte Dezember 2019 kommentarlos schwieg und auch auf Nachfrage nicht antwortete, wurde mir klar – so geht es nicht. - Ich hatte schon die Unterkünfte für 10 Menschen gebucht. - Nun wurde mir klar: Es muss nochmals ganz anders werden.

Diese ganz andere Idee hatte ich schon früher einmal erwogen, aber immer wieder zurückgewiesen, denn ich wollte unter gar keinen Umständen vor der Kamera agieren, sondern nur hinter der Kamera.

Nun wurde mir deutlich, dass ich diesen inneren Widerstand aufgeben musste, wenn der Film 2020 gedreht werden sollte. - Und er sollte. - Ich entschied mich für das nächste »Unmögliche«.

So wurden die bereits gebuchten Unterkünfte noch im Dezember 2019 wieder gekündigt. - Und ich schrieb erneut das Drehbuch um. - Für die neue Idee, das wurde sehr bald offensichtlich, muss der Haupt-Drehort Berlin werden. - Ich hatte selber über 50 Jahre in Berlin gelebt, so kannte die Stadt ein wenig und die Drehorte stellten sich wie von selbst ein. - Am 4. Januar 2020 buchte ich für nun 6 Menschen in Berlin die Unterkünfte, der 7. lebt in Berlin. - Für die letzten zwei Drehtage war der Harz vorgesehen, dort wurde für 7 Menschen gebucht.

*

Im Januar 2020 musste ich ein Seminar in Moskau zur »Künstlerischen Biografie-Arbeit«, verbunden mit einigen Vorträgen, kurzfristig absagen, da ich am 17. Januar eine Gürtelrose, nach 50 Jahren, nochmals bekam. - Ich nannte sie bald meinen »Rosengürtel«, da mir bewusst wurde, dass zunächst diese Überwindungsarbeit zu leisten war, um genügend Kräfte für den Dreh zu entwickeln. Sie wurde zu einer Art 'Sprungbrett'.

*


  1. li. Rainer Schnurre (Regie)
  2. re. Manuel Linke (Kamera)

Foto: Gabriele Radig

*

Zwischen dem 17. Februar und dem 20. Februar 2020 kam Manuel Linke, der Kameramann und etwas später kam Doris Buchrucker, die treue Hauptdarstellerin. Beide haben all diese unerwarteten raschen Um-Bewegungen immer wieder geduldig und treu mitgetragen. - Wir verständigten uns auf die neue Idee, ohne dass wir bis dahin die Einzelheiten kannten. - Nach diesen Gesprächen schrieb ich das besprochene Konzept als einen neuen Entwurf auf.

Vom 2. März bis zum 7. April 2020 war ich dann zu verschiedenen Seminaren und für den Ausbildungskurs der »Künstlerischen Biografie-Arbeit« in Russland. - Später erfuhr ich, wenn ich einen Tag später eingereist wäre, hätte ich in Krasnodar für 14 Tage in Quarantäne gehen müssen.

Dann wären zwei 7-Tage-Seminare ausgefallen. - Nach 7 Tagen in Krasnodar, ging es über 7 Tage in der Nähe von Moskau, für 3 Wochen nach Kostroma, an der Wolga. - Nach wenigen Tagen in Kostroma begannen die Ausgehverbote, sodass wir den Ausbildungskurs in »Künstlerischer Biografie-Arbeit« in Quarantäne verbrachten. - Unsere gemeinsame Arbeit war ein kraftvolles Gegengewicht gegen die staatlich verordnete Passivität.

Mein Rückflug war für den 7. April gebucht, wurde aber von Aeroflot wenige Tage vorher gestrichen, da alle Auslandsflüge ab dem 6. April eingestellt wurden. - Mit viel Glück gelang es mir noch, durch einen sogenannten »Repatriierungsflug«, den Austria Airlines, also Österreich, organisierte, am 7. April abends nach Wien auszufliegen. - Von dort musste ich kurz vor Mitternacht mit dem Zug nach Deutschland ausreisen; erstmals mit Maske seit Moskau. - Nach etwa 12 Stunden Zugfahrt erreichte ich am 8. April Hildesheim in leeren ICE-Zügen, die alle auf die Minute genau pünktlich waren.

*

Im April und Mai 2020 schrieb ich einen weiteren Entwurf. (Im Mai hätte ich wieder drei Wochen in Russland sein sollen, was aber durch die geschlossenen Grenzen nicht mehr möglich wurde.)

Mitte Mai 2020 stand das Filmteam fest. Wir hatten die Zusage von Tobias Greiter, als ersten Kamera-Assistenten, von Andreas Thomas für den Ton. Für Skript, Klappe und für alles andere war Jakob Lippert bereit zu sorgen. In Berlin würde als Fahrer und Helfer Jörg Zeitler hinzu kommen.

Zum ersten gemeinsamen Kennenlernen traf sich am 28. Mai / 29. Mai 2020 das gesamte Team bei Doris Buchrucker. - Hier entwickelten wir mit Manuel und Doris auch die weitere Grundidee, die ich dann in den nächsten Tage schriftlich skizzierte.

Der Drehbeginn in Berlin war (seit Anfang Januar 2020), auf Samstag, 6. Juni 2020 festgelegt. - Samstag, der 6. Juni 2020 wurde der erste Tag, an dem sich bis zu 10 Menschen in Berlin draußen versammeln durften. - Unsere Team-Gemeinschaft bestand aus 7 Menschen.

Der gesamte Film sollte außen gedreht werden. - Wir hatten in der ganzen Drehzeit nur einmal etwa fünf Stunden Regen, der uns alle bis auf die Haut durchnässte. Niemand erkrankte. Und der Regen war für diesen Drehtag genau die richtige Stimmung. - Die Wetterprognosen hatten häufiger Regen angesagt, aber wir blieben durchgängig davor bewahrt. - Die gesamte Drehzeit über hatten wir einen spürbaren Schutz um uns. - Es war für mich ein täglich erschütterndes Erlebnis, dass das so immer wieder geschah.

*


  1. li. nach re.
  2. Jakob Lippert, Andreas Thomas, Rainer Ulivelli, Manuel Linke

in Ilsenburg

Foto: Tobias Greiter

Die Grundidee des Films: Ein Penner schreibt in Berlin, an verschiedenste Stellen der Stadt Wahrheit, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit auf die Straße oder an Wände oder auf Brücken. - Später schreibt er auch »Freiheit für das Geistesleben« oder »Gleichheit für das Rechtsleben« oder »Brüderlichkeit für das Wirtschaftsleben« auf die Erde oder an Wände.

Vier junge Leute, Ben, Jannik, Aaron, und Alex, (das Filmteam) bemerken ihn an verschiedenen Stellen der Stadt und entschließen sich über ihn einen Film machen zu wollen. - Dazu bitten sie Clara (Doris Buchrucker), dass sie die Interviews mit ihm führt, um heraus zu bekommen, warum er das macht und was ihn biografisch gefragt: auf die Straße gebracht hat? - Der Penner beginnt nach und nach über die einzelnen Begriffe und dann über die »Dreigliederung des sozialen Organismus« zu sprechen.

Sein Interesse und sein Wunsch ist es, dass Menschen, die noch gar nichts von der »Dreigliederung des sozialen Organismus« wissen, eine erste Idee und ein erstes Empfinden für die Notwendigkeit dieser Dreigliederung zu bekommen. - Vorzüglich richtet er sich an die Jugend, an die junge Generation. So begegnen sie sich immer wieder an verschiedenen Orten der Stadt, an bekanntesten Plätzen, zu Gesprächen über notwendige gesellschaftliche Wandlungen; die in unseren Tagen immer offenbarer werden.

* * *

Ich war ab dem 4. Juni 2020 in Berlin, um mir am 04./05. Juni mit Jörg Zeitler alle Drehorte und Anfahrwege und Parkmöglichkeiten anzusehen.

Anreise des Teams war am Freitag, 5. Juni abends. - Es gab eine erste Besprechung für den kommenden Drehtag. - Ich brauchte ein »leeres« Berlin, sodass wir morgens um 4:00 Uhr einluden und zum jeweiligen Drehort fuhren. - Alle Drehtage in Berlin begannen um 4:00 Uhr in der Frühe. Die gesamte Team-Gemeinschaft arbeitete mit unglaublicher Disziplin, Ruhe und Freude. Dadurch entstand eine wunderbare Arbeitsatmosphäre. - Oft arbeiteten wir bis 14:30 Uhr. - Das ging bei allen auf die Kraft. Aber am nächsten Tag waren immer wieder schöpferische Kräfte da.

* * *


v.re.n.li.

Doris Buchrucker, Jörg Zeitler, Rainer Ulivelli, Jakob Lippert, Andreas Thomas

Dreharbeiten in Berlin am Potsdamer Platz 

(Foto Tobias Greiter)

Drehzeit im Harz

Die Drehzeit in Berlin war vom 6. Juni bis 17. Juni (ein historisches Datum 1953).

Am Donnerstag, 18. Juni 2020 früh, fahren wir nach Ilsenburg im Harz. Um 16:00 Uhr schauen wir uns im Regen Drehorte an; abends Drehbesprechung für den kommenden Tag. - Hier kommt Gabriele Radig hinzu und begleitet die Drehzeit in Ilsenburg. - Jetzt sind wir wieder 7 Menschen.

Drehbeginn im Harz jeweils 6:00 Uhr morgens, von Freitag, 19.06. bis Sonntag, 21. Juni 2020. -

Ich hatte die Drehzeit im Harz schon vorsichtshalber um zwei Tage verlängert, die wir auch wirklich noch brauchten.

Am Montag, 22. Juni 2020 gemeinsames letztes Frühstück, dann fährt das Bayern-Team Richtung Rosenheim nach Hause.

Wir bleiben noch zwei Tage in Ilsenburg, schreiben öfter Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit auf die Erde, auf Brücken und Steine und machen Fotos und kleine Videos davon.

Am 24. Juni 2020, gegen Abend, fahren wir nach Hildesheim zurück.


Manuel Linke (Kameram ann)

„Von Vor dem Sturm“

(Foto Tobias Greiter)

* * *

Am 02. Juli 2020 kommt Manuel mit seinem Film-Schnitt-Equipment nach Hildesheim und wir beginnen mit dem Filmschnitt. - Wir haben 20 Stunden Material gedreht.

Donnerstag, 09. Juli kopieren wir die bisher geschnittenen 3 Teile, die ich mit nach Bielefeld nehme, während Manuel nach Hause fährt. Ich treffe mich mit Heike Christeleit in Bielefeld für die am nächsten Tag stattfindenden Gesangs- und Musik­aufnahmen. - Wir fahren zu ihr nach Werther. Abends kommt Andreas Kaling, der Komponist und Saxophonist. - Wir schauen uns gemeinsam den 1. Teil des Rohschnitts an.

Freitag,10. Juli werden ab 10:00 Uhr die Musikaufnahmen mit Karl Godejohann in Bielefeld gemacht. - Alles gelingt gut und in kurzer, konzentrierter Arbeit ist am frühen Nachmittag alles aufgenommen.

Heike und ich schauen uns am Abend noch Teil 2 + 3 des Rohschnitts an.

11. Juli Rückfahrt nach Hildesheim. - Ich schneide alle Tage weiter den Film.

Zwischen dem 21. und 30 Juli schneide ich den Trailer.

Zwischen dem 28. und 30. Juli wird die 7-Stunden-Rohschnitt-Fassung „gerendert“, als Vorbereitung für eine erste Vorführung für das Team.

Am Samstag, 1. August 2020 fahre ich über München nach Bad Endorf, während sich hunderttausende Menschen in Berlin friedlich versammeln. - Ich komme wieder bei Doris Buchrucker unter und wir besprechen uns zusammen mit Manuel und Jakob, wie wir weiter vorgehen wollen.

Am Sonntag, 2. August treffen wir uns ab 10:00 Uhr in Wasserburg. Wir haben das große Glück in einem kleinen provisorischen Kino uns, auf einer etwa 3x4 Meter großen Leinwand, die drei etwa jeweils 2 ½ Stunden umfassenden Teile anzuschauen. - Zwischendurch essen und besprechen wir uns ein wenig. - Mit den entsprechenden Pausen sind wir gegen 21:30 durch und ziemlich erschlagen von der Gesamtlänge. - Wir entscheiden uns, dass jede(r) erst einmal Zeit vergehen lässt und mir dann eine E-Mail mit seiner jeweiligen Sicht schickt.

Am Montag, 3. August, fahre ich in fast leeren ICE-Zügen zurück nach Hildesheim.

Ab 4. August beginne ich mit den Film-Kürzungen. - In den nächsten Tagen treffen die Anregungen des Teams ein. - Natürlich wird die Länge bemängelt. - Die Jugend besteht auf einer höchstens zwei Stunden dauernden Fassung. - Das Saxophon und der Gesang stößt bei niemanden auf Gegenliebe.

Besonders unser 19jähriges „Nesthäkchen“ legt sich mächtig ins Zeug. Mit der Zeit sogar so stark, dass ich auch mal ein Stopp-Zeichen setze. - Trotzdem sind auch von ihm wichtige Anregungen gekommen. - Ich kürze bis zum 20. August ununterbrochen weiter, indem ich jedes Mal die drei Teile immer wieder von Anfang bis Ende durchgehe und weitere Kürzungsmöglichkeiten finde.

Zwischen dem 21. August und 25. August schneide ich mein Filmchen: „Bilder-Ausstellung zur Dreigliederung des sozialen Organismus“ (10 Minuten) und anschließend meinen Kurzfilm: „Deutsch-Russische-Freundschaft“ (50 Minuten).

Zwischen dem 26. August und dem 28. August kommt Manuel und wir bearbeiten gemeinsam den Ton und stellen den Trailer (Teaser) auf YouTube ein.

Ab dem 29./ 30. August arbeite ich erneut den Begleit-Text für die DVDs durch.

Am 30. August bekommen wir die Rückmeldung, dass ein Tippfehler im Trailer ist.

Ab 1. September 2020 liest Johanna Becher-Wiesenrath (in Wuppertal) den Begleit-Text Korrektur. Auch für diese Hilfe bin ich außerordentlich dankbar.

Am 2. September kann Manuel den korrigierten Trailer auf YouTube einstellen.

Vom 4. - 15. September fahren Gabriele und ich nach „Allerheiligen“, im Schwarzwald. - Eigentlich ist es dort sehr einsam; aber tagsüber finden sich unglaublich viele Touristen ein. - Am 15. September fahren wir Richtung Ilsenburg und bleiben dort noch bis zum 19. September.

Am Mittwoch, 23. September fahre ich nach Berlin und treffe mich am Hauptbahnhof mit Manuel. Hier finden wir noch einige unserer Kreide-Schriftzüge und Skizzen an verschiedenen Mauern und Wänden. - Am Bahnhof versammeln sich viele Demonstranten. - Wir fahren mit S+U-Bahn bis zur Samariterstraße. Hier können wir vor einem winzigen Café sitzend noch etwas trinken. Zur rechten Zeit errei­chen wir nach wenigen Schritten die Lopez media GmbH, ein PostProduktionsStudio.

Hier empfängt uns sehr freundlich und offen Susi Dollnig, die das Color Grading für die drei Teile der jetzt endgültigen 5 Stunden-Filmfassung übernommen hat.Wir schauen uns nach und nach die drei Teile an und besprechen die grundsätzlichen Farbwünsche und Farbvorstellungen. Nach Teil 1+2 gehen wir gemeinsam in ein kleines syrisches Restaurant mit wohlschmeckenden Speisen.

Am Nachmittag besprechen wir Teil 3. - Wir nehmen beim Abschied ein richtig gutes Gefühl mit von Susis professioneller, ruhiger, gewissenhafter Art. - Ich bin dankbar für diese Begegnung und dass sie das Color Grading übernimmt.

(Beim analogen Film nannten wir das „Farblicht-Bestimmung“. Ich habe das noch in meiner Volontär-Zeit, Anfang der 1960er Jahre im Geyer-Kopierwerk, in Berlin zwei Monate kennen­gelernt.)

Manuel und ich fuhren anschließend mit der U-2 zum Nollendorfplatz und stiegen im Sachsenhof, in der Motzstraße ab. - Zwischen 1903 und 1923 wohnten Marie von Sievers und Rudolf Steiner in der Motzstraße. Heute ist an diesem Haus eine Bronze-Gedenktafel angebracht.

(Wer den Film, Teil 1, sehr genau anschaut, wird ganz kurz diesen Ort erkennen können.)

Am Donnerstag, 24. September haben wir noch bis zum Nachmittag Zeit, um die weiteren Schritte gemeinsam zu besprechen. - Per Internet waren wir auf der Suche nach einem Tonmeister. Es entstand zufällig an diesem Tag ein Kontakt mit einem in Berlin lebenden Tonmann.

Hier der E-Mail-Kontakt mit ihm:

Am 24.09.2020 12:13 schrieb Manuel Linke:

Hallo Lane,

(S.K.) hat mich an Dich weitergeleitet und meinte, du hättest Interesse für uns eine Tonmischung zu machen. Das freut mich sehr. Vielleicht rufst du mich doch einfach mal an. Dann könnte ich dir noch mehr erzählen. - Wie der Zufall will, bin ich heute mit dem Produzenten noch in Berlin. (Wohne in Bayern). Also wenn du Zeit hast, können wir uns auch kurz treffen.

Mit freundlichen Grüßen, Manuel

Am 24. Sept. 2020, um 14:10, "(L.H.)" schrieb:

Hallo Manuel,

danke schön für die Nachricht. Da ich heute bis abends arbeite, kann ich mich leider nicht spontan treffen, danke aber für das Angebot. Ich rufe dich einfach morgen Vormittag mal an. Einen schönen Tag hier noch. Beste Grüße, Lane

Am 24.09.2020 14:55 schrieb Manuel Linke: Super. Freue mich drauf.

Wir fanden im Tiergarten eine abseits stehende Bank an einem kleinen Weiher, ein Rotkehlchen begrüßte uns. Wir besprachen unser weiteres Vorgehen. - Vor allem entstand wieder die Frage, ob wir zusätzlich auch eine Kurzfassung des Films brauchen? - Wir hatten schon viele Bedenken zu hören bekommen: Drei DVDs! - Fünf Stunden! - Wer nimmt sich so viel Zeit? - Ja, so sieht es inzwischen aus: 5 Stunden für die Dreigliederung des sozialen Organismus ist heutzutage manchen Menschen schon zu viel. - Ich kann das gut verstehen. - Trotzdem ist die Entscheidung gefallen, zunächst sollen die drei DVDs erscheinen. -

Nachmittags nehme ich den Zug nach Hildesheim.

Am 25. Sept. 2020, um 11:52, "(L.H.)" schrieb:

Hallo Manuel,

ich habe dich telefonisch leider nicht erreicht. Dafür hatte ich in der Zwischenzeit Gelegenheit mir die Vorankündigung des Films anzusehen und muss dir mitteilen, dass ich mir aus inhaltlichen Gründen nicht vorstellen kann, die Tonmischung für den Film zu übernehmen. Ich habe selber neben Audio Engineering auch Sozialwissenschaften studiert und soziale Themen sind mir ein wichtiges Anliegen. - Rudolf Steiner ist für mich aufgrund seiner Rassentheorie eine höchst problematische Person und ich kann die fortbestehende Bezugnahme auf ihn nicht nachvollziehen und bin der Auffassung, dass es heutzutage progressivere Ansätze gibt, sich um soziale Gerechtigkeit zu bemühen. Ich hoffe auf dein Verständnis.

Lane

* * *

(Wir hatten schon vor Monaten eine ähnlich lautende diskriminierende Absage von einer jungen Schauspielerin erhalten.) - Die erste Lüge besteht ja darin, dass es gar keine Rassentheorie von Rudolf Steiner gibt. - Diese Diskriminierung Rudolf Steiners höre ich selber seit vierzig Jahren. Da wird Lane vielleicht noch gar nicht geboren sein? - Eine solche Lüge wird dann nur irgendwo aufgeschnappt und völlig kritiklos weiterverbreitet; und dies in unserer ach so 'Kritik besessenen' Zeit. Dieses verheerende Urteil kann nur aus voller Unwissenheit oder aus Böswilligkeit gefällt werden. - Ich nehme bei Lane eher ersteres an. - Aus Unwissenheit gefällte Urteile nennt man Vorurteile. Nun sagt Lane aber auch, dass er „neben Audio Engineering auch Sozialwissenschaften studiert“ hat. Vorurteile sind aber unwissenschaftlich. Er hat keine Ahnung von anthroposophischer Geisteswissenschaft, denn sonst wüsste er, dass es bei Rudolf Steiner keine Rassentheorie gibt und nun behauptet er auch noch, ohne die geringste Ahnung von der «Dreigliederung des sozialen Organismus» zu haben: „... und bin der Auffassung, dass es heutzutage progressivere Ansätze gibt ...“ - So geht heute ein akademisch gebildeter Sozialwissenschaftler mit der Wahrheit um. - (Er hat auf die Nachfrage, was denn die „heutzutage progressivere Ansätze“ seien, nichts antworten können.)

* * *

Zwischen dem 25. September und dem 28. September habe ich einen „Offenen Brief“ verfasst für die Zeit zwischen dem 29. September 2020 und dem 31. Dezember 2022, in Bezug auf die Realisierung der „Sozialen Dreigliederung“, wie es heute die meisten nennen. - Darunter kann man sich als Laie leider gar nichts vorstellen, während man bei der Formulierung «Dreigliederung des sozialen Organismus» doch etwas erleben kann. - Diesen habe ich in der darauf folgenden Zeit weit gestreut. -

Von den anthroposophischen Medien haben nur die beiden Alternativen: „Ein Nachrichtenblatt“ und „der Europäer“ den offenen Brief veröffentlicht.

Am 4. Oktober 2020 hatte ich ein langes Telefonat mit Corinna Sons (London in Canada). Sie hat sich bereit erklärt eine englische Übersetzung zu machen. - Ebenso hat eine russische Übersetzung begonnen. - Es entsteht die Frage, ob für die Übersetzungen nicht doch eine Kurzfassung sinnvoll ist?, da es viele spezifische Bezüge zu Mitteleuropa gibt, die weder in der englischsprachigen noch in der russischsprachigen Welt von Bedeutung sind.

Zwischen dem 5. Oktober und dem 23. Oktober nahm ich mir endlich Zeit, um in meinem kleinen Atelier unter dem Dach ein wenig künstlerisch zu arbeiten. - Zur Zeit sind es Collagen, die ich aus zwölf Karten-Motiven entstehen lasse, die ich bereits 1999 habe drucken lassen. - Wir konnten diese Auflage aber nicht verwenden, da ein zu dünner Karton beim Druck verwendet wurde. - Wir mussten es dann neu drucken lassen. Damals ging es um die Menschenrechte.

Ab 13. Oktober beginnt die Schluss-Tonmischung des drei-Teilers.

Seit dem 24. Oktober gibt es den Trailer mit russischen Untertiteln.

Am 26. Oktober fahre ich nach Rosenheim. Manuel holt mich ab. - Ich kann bei ihm die Kurzfassung schneiden. - Ich beginne sofort mit dem Schnitt.

Sonntag, 1. November 2020 gibt es eine Vorführung für Manuel, Doris Buchrucker, Ina Walther und eine ihrer Töchter. Jetzt haben wir eine 1 Std. / 47 Min. - Fassung. - In der darauf folgenden Besprechung ergaben sich nochmals gute Anregungen. - So entstand auch die Idee kurze Zwischentitel für die vielen verschiedenen Themenbereiche einzufügen. - So kürzte ich anschließend immer noch weiter und fügte die Zwischentitel ein. Bis am Dienstag, 2. November, 10:00 Uhr, eine endgültige Kurzfassung von 1Std. / 31 Min. entstanden ist. - Um 10:30 Uhr holt mich Ina ab und fährt mich nach Prien am Chiemsee zur Bahn und ich fahre nach Hildesheim zurück.

Am 11. November erfahre ich, dass der offene Brief auch ins Spanische übersetzt wurde. - Aus diesem Kontakt ergibt es sich, dass auch eine spanische Übersetzung des Films möglich wird.

Am 26. / 27. November kann ich die Tonmischung der drei Teile durchsehen und 'durchhören'. Es werden anschließend die letzten Korrekturen gemacht.

Am 4. Dezember 2020 entsteht der Entwurf für einen 12-Teiler. - Die Jugend des Teams hatte von Anfang an dafür plädiert, für die „junge Generation“ 3 – 5 Minuten Clips zu machen und diese auf YouTube zu stellen. Ihr Argument war, dass die Jugend auf kurze Clips eingeschworen ist und nicht mehr auf lange Geschichten. - Jetzt hatte ich die Idee, wie das doch zu machen ist.

9. Dezember: Manuel hat jetzt alle drei Teile hochgeladen, um sie an die DVD-Firma weiter zu leiten. - Meine Hoffnung, dass die DVDs noch vor Weihnachten vorhanden sein werden, erfüllt sich nicht.

Am 11. Dezember fahre ich wieder nach Prien am Chiemsee. Ina holt mich ab. Bei Manuel beginne ich sofort mit dem 12-Teiler, den ich aus der 1 ½ Stunden-Fassung herausnehme. Am 3. Advent, dem 13. Dezember, ist der 12-Teiler geschnitten. - Wir schauen uns alle 12 Teile an und besprechen uns anschließend.

Am 14. Dezember schneide ich noch die Korrekturen und bearbeite die Zwischentitel. - Danach entwerfe ich die Überschriften + Kurztexte zu den einzelnen Clips. Anschließend macht Manuel die Ton-Endbearbeitung. Um 23:00 Uhr sind wir so weit. - Ich überarbeite anschließend noch die kurzen Texte und komprimiere sie.

Am 15. Dezember fährt mich Manuel um kurz vor 8:00 Uhr zu Doris Buchrucker. Auf der Fahrt kommen wir noch überein, dass er unter die jeweiligen Titel, die bisher auf schwarzem Untergrund sind, mit Filmszenen unterlegt.

8:30 bis 10:45 Uhr haben wir ein gutes Frühstücks-Gespräch. Dann fährt mich Doris zur Bahn nach Bad Endorf. - Gegen 17:30 erreiche ich Hildesheim

Von: Manuel Linke
Gesendet: Donnerstag, 17. Dezember 2020 01:30
An: Rainer Schnurre
Betreff: Re: 12 Teiler + DVDs

Hallo lieber Rainer,

Schön, dass du gut angekommen bist.

Jetzt ist es endlich so weit.
Hier ist der Link:
https://youtube.com/playlist?list=PL-PYGqBx3aLkGwLEPdnxw6G4kgI2p3dHo

Am 4. Advent, 20. Dezember, telefoniere ich mit Manuel und wir entschließen uns, dass wir zum 21. Dezember den YouTube Kanal veröffentlichen.

* * *

Lied-Text für den Film

„Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit“

© Rainer Schnurre (09. 07. bis 09. 09. 2019 geschrieben.)

(Komposition und Gesang: Heike Christeleit)

Freiheit

Freiheit, Freiheit, / Freiheit, die ich meine / ist die Eine, / die den Menschen/ Mensch sein lässt.

Freiheit, Freiheit, / Freiheit, die ich meine / ist die Eine, / die uns Menschen / einen kann.

Freiheit, Freiheit, / Freiheit, die ich meine / ist die Eine, / die auch Frau und Mann/ versöhnen wird.

Freiheit, Freiheit, / Freiheit, die ich meine / ist die Eine, / die die Menschheit / kraftvoll einen wird.

Freiheit, Freiheit, / Freiheit, die ich meine / ist die Eine, / die den Menschen lieben lässt, / liebend frei zu werden, / liebend frei – und – frei zu lieben.

*

Gleichheit

Gleichheit, Gleichheit, / Gleichheit, die ich meine / ist die Eine, / die uns Menschen einen will, / Gleich als – Mensch und Mensch.

Menschen – sind verschieden, / die nicht nur verschieden bleiben, / sondern immer noch verschied'ner werden / werden. – / Weil wir Menschen / eben alle Menschen sind, / bleiben wir uns darin gleich.

Gleichheit, Gleichheit, / Gleichheit, die ich meine / ist die Eine, / die uns Menschen einen kann. / Ich und Du – sind Mensch und Mensch. / Du und Ich – sind Mensch und Mensch.

Gleichheit, Gleichheit, / Gleichheit, die ich meine / ist die Eine, / die uns Menschen – alle, / wirklich alle - eint.

Gleich ist der Mensch dem Menschen / in all seiner herrlichen Verschiedenheit. / Gleich ist der Mensch dem Menschen / in all seiner rätselhaften Einzigartigkeit. / Gleich ist der Mensch dem Menschen / in all seiner gegenseitigen Fremdheit. / Gleich ist der Mensch dem Menschen / in all seiner menschheitlichen Würde.

*

Brüderlichkeit

Brüderlichkeit, Brüderlichkeit, / Brüderlichkeit, die ich meine / ist die Eine, / die den Menschen – erst – / zum wahren Menschen macht.

Brüderlichkeit, Brüderlichkeit, / Brüderlichkeit, die ich meine / ist die Eine, / die die Not der Menschen-Schwester, / die die Not des Menschen-Bruders, / überwindet – und sie nicht / von neuem schafft.

Ist ein Mensch in Not und Elend, / ist es wohl auch meine Schuld. / Ja – meine Schuld – auch dann, / wenn mir der Mensch bleibt / völlig unbekannt.

Wenn meine Menschen-Schwester, / wenn mein Menschen-Bruder, / in Not und Elend hausen müssen, / während ich im Wohlstand prasse – / stimmt irgend etwas – nicht – mit mir.

Brüderlichkeit, Brüderlichkeit, Brüderlichkeit, die ich meine / ist die Eine, / die den Mensch zum Menschen macht, / die die Menschen, ja – die Menschheit / wirklich, wahrhaft einen wird.

*


Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit / sind drei unzertrennliche Geschwister. / Nur zu Dritt, - nicht eine darf hier fehlen, / entfesseln kraftvoll sie ihr wahres Wesen, / die die Menschheit stürmisch vorwärts bringen wird.

Kampf – nicht länger draußen, / wird nur Krieg um Krieg daraus. / Kampf – im Innern – , der bringt edle Früchte, / die durch Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – zu wahrem Frieden werden – wird – / hier und jetzt und mitten unter uns.

Revolution im Innern, / – dass – der Mensch zum Menschen werde! / Frei – gleich – brüderlich – / muss der Mensch erst mutig werden. / Vorher werden sicher – nicht, / Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit / in der Menschen Welt – erscheinen.

Frei und gleich und brüderlich / will die Menschheit erst noch werden. / Frei und gleich und brüderlich / wird die eine Menschheit werden. /

Revolution im Innern, / die ich meine – ist die Eine, / die des Menschen / wahrhaft – wirklich würdig ist.

* * *


(2019 und früher)

Was war das eigentliche Film-Vorhaben?

Wir begleiten drei Menschen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise fragen: „Wie können wir die völlig verfahrenen gesellschaftlichen Verhältnisse gesunden? - So bekommt die junge Generation eine erste Kenntnis von der «Dreigliederung eines sozialen Organismus».

Der Film zeigt in einer kleinen Spielhandlung, dass man sich diesem gesellschaftlichen Thema unbefangen nähern kann, um ein erstes Verständnis für die «Dreigliederung» zu bekommen.

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Das Film-Projekt wurde mit einem fast „No-Budget“ realisiert.

Wir schielen nicht auf einen kommerziellen Erfolg, sondern arbeiten für die Aufklärung. Es besteht die berechtigte Hoffnung, aber auch die Zuversicht, dass wir durch dieses Projekt eine große Öffentlichkeit erreichen.

Der Film ist gedacht als eine allgemeine «Gesprächs-Eröffnung» zum Thema des gesellschaftlichen Wandels - durch die «Dreigliederung eines sozialen Organismus».

Es ist an der Zeit!

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Michaeli, 29. September 2019, Rainer Schnurre

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Zur Geschichte der Entstehung der Film-Idee

Im Jahr 2012 habe ich eine Broschüre (Anmerkung 1) zu den UN-Menschenrechten erscheinen lassen. - Ausgangspunkt war damals Artikel 1, in dem von frei, gleich, Brüderlichkeit die Rede ist.- Dieser Artikel 1, aus dem Jahr 1948, weist zugleich auf die Französische Revolution zurück.

Durch Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit ist aber zugleich eine Zukunfts-Perspektive eröffnet, die schon 29 Jahre früher, durch Rudolf Steiners gewaltigen Gesellschafts-Impuls, die «Dreigliederung des sozialen Organismus» in die weltweite Öffentlichkeit getreten ist. - Sein 1919 erschienenes Grundwerk

„Die Kernpunkte der sozialen Frage

in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft“

beschreibt diese notwendige Dreigliederung und war für wenige Jahre auch international ernsthaft im Gespräch, so zum Beispiel in der britischen Zeitung «Daily News» am 16.09.1920. Dort ist zum Beispiel zu lesen: „Von jedem Denkenden des Kontinents wird ein auffallendes Buch besprochen, das von einem bemerkenswerten Manne im Frühjahr dieses Jahres veröffentlicht wurde (…). Jeder, der irgend etwas ist, hat es gelesen.“ - Ebenso wurde es in der «New York Tribune» vom 26.05.1921 besprochen oder in der «New York Times» am 14.01.1923.

Erstmals in der Menschheitsgeschichte werden durch Rudolf Steiner dort die drei Revolutions­begriffe der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit in den «Kernpunkten der sozialen Frage» in einen lebenswirklichen Zusammenklang gebracht, um zur Gesundung der chaotisierten gesellschaftlichen Verhältnisse beizutragen. -

Wenn auch meine Menschenrechts-Broschüre bereits 2013 die vierte Auflage erfuhr, verhallte das Bemühen ins Gespräch zu kommen, mehr oder weniger Echolos.

So entschloss ich mich 2015 eine weitere Broschüre zu den UN-Menschenrechten (Anmerkung 2) heraus­zu­geben, die von Anfang an die junge Generation anspricht, auch diese verhallte Echolos.

Es gibt eben tatsächlich echte Erkenntnis-Probleme in den UN-Menschenrechte, die aber niemanden bisher interessieren. - Die einen Oberflächlinge sagen, die taugen sowieso zu nichts und die anderen Oberflächlinge klammern sich an Phrasen und halten diese für Wirklichkeiten. - Nur für die Erkenntnis-Probleme, die objektiv vorhanden sind, interessiert sich, bis zu Amnesty international, niemand. - Das hat natürlich Folgen in der Welt …

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2016 gab ich eine Broschüre zur «Sozialkunst-Gestaltung» (Anmerkung 3) heraus. Hier wird unter anderem die «menschliche Begegnung» phänomenologisch beschrieben, denn die «brennende soziale Frage» lodert zwischen uns. Und sie fordert Antworten von jedem von uns.

Im Frühjahr 2016 reifte die Idee heran, sich auf die in drei Jahren kommende 100jährige Wiederkehr des Erscheinens der «Kernpunkte der sozialen Frage» im April 1919 vorzube­reiten, indem wir nicht nur das damaligen Bemühen die «Dreigliederung des sozialen Organismus» feiern, sondern als heutige gesellschaftliche Alternative in die Ideenlosigkeit unserer Gegenwart zu tragen, in brüderliche Zusammenarbeit und mit geistiger Stoßkraft.

Es war abzusehen, dass man im Jahr 2019 etliche Groß-Veranstaltungen und Feiern zu 100 Jahre «Dreigliederung des sozialen Organismus» machen würde. - Dazu war klar, dass auch etliche Feierlichkeiten zu 100 Jahre Waldorfschule stattfinden werden. Die Waldorfschule ist ja ein Kind der «Dreigliederung des sozialen Organismus» und hat mit ihren etwa 1500 Schulen auf allen fünf Kontinenten bewiesen, dass da Kraft vorhanden ist und etliche Feierlichkeiten gerechtfertigt erscheinen.

Im Sommer 2016, bis zum Herbst sprach ich viele Kolleginnen und Kollegen an, die sich mit der «Dreigliederung» teilweise seit 30 bis 40 Jahren beschäftigen, ob nicht ein Zusammenströmen all unserer unterschiedlichen Fähigkeiten für 2019 stattfinden könnte, um sich weltweit zusammenzuschließen, damit eine entsprechend notwendige geistige Stoßkraft entstehen könne, die in der Vereinzelung niemals entstehen wird.

Das führte am 29. September 2016 zu einem weltweiten «Aufruf zur Zusammenarbeit» unter www.alternativ3gliedern.com. - Der Wille zur Zusammenarbeit war nicht vorhanden. Es blieb bei verschiedenen Einzelaktivitäten, jedoch ohne jede Stoßkraft.

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Im Jahr 2017, ich hatte über Jahre mehr als 40 Bilder zur «Dreigliederung» auf Leinwände gemalt, mit der Idee Ausstellungen zu machen, mit etlichen Texten versehen, um darüber mit unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch zu kommen. Dazu gaben wir einen Katalog (Anmerkung 4) mit Bildern und Texten zur «Dreigliederung eines sozialen Organismus» heraus, der erste Grundlagen vermitteln sollte; auf künstlerische Art.

Vom 11. Juni bis zum 18. Juni 2017 fand eine erste Ausstellung am Goetheanum, in der Schweiz statt, anlässlich der Weltbiografie-Konferenz.

Vom 29.09. bis 25.10.2017 gab es eine Ausstellung im Rudolf Steiner Haus in Hannover.

Weitere Termine an anderen Orten zu finden, stellte sich als unmöglich heraus. - Das ist wieder eine lange interessante Geschichte für sich.

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Aus all diesen Erfahrungen heraus entstand 2017/2018 die Idee einen Dokumentarfilm zur «Dreigliederung des sozialen Organismus» zu gestalten. - Da ich in meinem ersten Beruf Film-Regisseur bin, war das kein Problem für mich. - In einem solchen Film könnte man dann doch noch die Menschen vereinigen, die im Leben nicht zusammenarbeiten wollen.

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Durch Annette Ochs bekam ich die Möglichkeit einige Arbeiten ihres Lebensgefährten Sebastian Schöck anzusehen, der inzwischen verstorben war. Sebastian war ich in Berlin schon verschiedentlich begegnet, da wir Film-Kollegen sind. Er hat Mitte der 1990er Jahren viele Interviews mit Menschen gemacht, die sich mit der «Dreigliederung» beschäftigten. Viele von ihnen sind heute noch mit den Dreigliederungs-Fragen befasst. - Dort lagert ein bisher ungehobener dokumentarischer Schatz. - Aus diesen zahlreichen Interviews entstand ein etwa 50-Minuten-Dokumentar-Film. - Aus mir unbekannten Gründen zog sich Annette Ochs aus einer anfänglichen Zusammenarbeit plötzlich und ohne eine Erklärung zurück.

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Mir wurde klar, dass ein Dokumentarfilm im alten Stil, wie er auch heute noch gepflegt wird, für einen Film zur «Dreigliederung des sozialen Organismus» keinen Sinn mehr ergibt. - So entstand die Idee eines «fiktionalen Dokumentarfilms», doch stellte sich bald heraus, dass die Realisierung ein so großes Budget gebraucht hätte, das wir niemals hätten aufbringen können.

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Beim Jahrestreffen vom 23. bis 25. November 2018 in Freiburg, wie im Jahr zuvor, 2017 in Achberg, konnte ich vom Stand der Film-Entwicklung berichten. Für 2018 hatte ich einen 60seitigen Film-Text zur «Dreigliederung des sozialen Organismus» entworfen. - Zu dieser Zeit dachte ich immer noch an eine Form von Dokumentarfilm. Diesen Text übergab ich einigen wenigen Interessenten zur kritischen Betrachtung. - Ich bekam nur sehr wenige Rückmeldungen. (Natürlich haben alle Menschen heutzutage viel zu tun. Das ist ja ganz selbst­verständlich. - Dass ich aber selbst auf mehrmalige Anfrage keine Antwort bekam, ist natürlich eine klare Antwort.)

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Im Frühjahr 2019 konnte ich endlich wieder frei atmen. Jetzt war es klar, dass trotz allen Bemühens ein Interesse an irgend einer Zusammenarbeit nicht vorhanden ist. - Das, was ich schon vor drei Jahren wusste, war jetzt durch das Leben überprüft und bestätigt worden.

Endlich wieder befreit, konnte ich nun den Entschluss fassen, die Kolleginnen und Kollegen nicht mehr zu stören und aus der Freiheit heraus, allein nur noch dem Schicksal vertrauend, einer alten, uninteressierten Anthroposophenschaft freundlich den Rücken zuzukehren.

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Am Samstag, 27. April 2019 kam durch die Vermittlung von Ina Walther ein erstes Arbeits-Treffen mit Manuel Linke, einem jungen Kameramann zustande. Ich erzählte ihnen die Grundidee eines Films zur «Dreigliederung des sozialen Organismus» mit einer Spiel­handlung. - Die Chemie stimmt zwischen uns und wir werden zusammenarbeiten. - In den darauffolgenden Monaten schrieb ich das Drehbuch.

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Vom 01. September bis zum 04. September 2019 trafen wir uns erneut, arbeiteten das Drehbuch durch und fuhren in den Harz, um die Hauptdrehorte kennen zu lernen.

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Am 12. September 2019 war das Drehbuch mehrmals durchgearbeitet und seit dem sind ausgedruckte Exemplare vorhanden.

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Donnerstag, 19. Dezember 2019: Der Arbeitstitel: „Gegen den Strom …“ ist in den endgültigen Titel umbenannt: „Von Vor dem Sturm …“


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Anmerkungen

1. Rainer Schnurre, „Die Menschenrechte verstoßen gegen die Menschenrechte“, Verlag Ch. Möllmann, ISBN 978-3-89979-171-6.

2. Rainer Schnurre, „Menschenrechte durchdenken, weiterdenken, weiter schreiben“ - Für die Jahre bis 2048 geschrieben. - Es ist an der Zeit. / Verlag Ch. Möllmann, ISBN 978-3-98879-235-5.

3. Rainer Schnurre, «Sozialkunst-Gestaltung» - Soziale Meditationen – Wegbereiter werdender Gemeinschaft - Verlag Ch. Möllmann, ISBN 978-3-89979-247-8.

4. Rainer Schnurre, «Katalog – Bilder und Texte zur Dreigliederung eines sozialen Organismus», Verlag Ch. Möllmann, ISBN 978-3-89979-260-7.

5. „Von Vor dem Sturm …“ oder die «Dreigliederung des sozialen Organismus» (3 DVDs mit einem Begleittext zum Film.)

Bestellungen http://chmoellmann.de/was_ist_neu-/was_ist_neu-.html 

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© Rainer Schnurre · Matthiaswiese 12 · 31139 Hildesheim · Tel.: 051 21 – 93 27 591 · E-Mail: Rainer.Schnurre@gmx.de